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Linzer Diplom wieder da

Das Linzer Diplom ist wieder in der Hansestadt. Bremens Unabhängigkeitsurkunde von 1646 war bei einem Besuch des armenischen Außenministers in Hamburg zwischen anderen Beutekunstgegenständen, die jetzt zurückgegeben worden waren, wieder aufgetaucht. Das Dokument war seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen.

Die beiden Bremer Bürgermeister Henning Scherf (SPD) und Hartmut Perschau (CDU) betonten gestern die „außerordentliche Bedeutung“ des Dokuments für die Selbständigkeit Bremens. Perschau spielte sogar auf die Diskussion um den Länderfinanzausgleich an: „Mit dieser Urkunde kann man in jede Konferenz der Ministerpräsidenten oder Finanzminister gehen und klar machen, welche Wurzeln Bremens Selbständigkeit hat.“

100.000 Gulden haben die Bremer Ratsherren anno 1646 dafür bezahlt. Im Gegenzug garantierte Kaiser Ferdinand III. den BremerInnen in seinem Schloß zu Linz, lediglich sich selbst „und dem Heiligen Reich allein ohne Mittlerstelle unter-than“ zu sein. Das Linzer Diplom gilt seither als wichtigste Urkunde der Stadtgeschichte.

Darum wurde es zusammen mit anderen wesentlichen Dokumenten der Stadt im Zweiten Weltkrieg in ein bombensicheres Bergwerk in Sachsen-Anhalt ausgelagert. Nach Kriegsende fielen die Dokumente jedoch der sowjetischen Besatzungsmacht in die Hände. Danach verlor sich die Spur des Linzer Diploms. Bis es jetzt in Armenien wieder auftauchte.

Jeti / Foto: Wolff

Das Linzer Diplom ist am Samstag von 10 bis 16 Uhr im Rathaus zu besichtigen.

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