■ Mann des Tages: Der schmollende Torgarant
: Davor Suker (hegt einen kleinen Groll)

„Dieses Tor widme ich meinem letzten Trainer“, sagte Davor Suker sarkastisch, nachdem er seine ungefähr 27. Chance im Match gegen Japan endlich mit etwas Glück zum 1:0-Siegtreffer für Kroatien genutzt hatte. Sein letzter Trainer bei Real Madrid war Jupp Heynckes, der meist den Serben Predrag Mijatovic stürmen und Suker auf der Bank schmoren ließ. Nach seinem 31. Tor im 36. Länderspiel, dem zweiten bei dieser WM, war der Kroate jedoch wieder obenauf. „Jetzt dürfte auch er kapiert haben, daß ich das Toreschießen nicht verlernt habe“, hämte er in Richtung Heynckes.

Lange Zeit sah es gegen Japan allerdings so aus, als habe Suker durchaus Schwierigkeiten, das Tor zu finden, was aber keineswegs nur an ihm lag. Mal winkte der Linienrichter fälschlich abseits, meist aber waren es die Mitspieler, die ihn auf übelste Weise fehlanspielten. Phasenweise sah man Suker mehr schimpfen und gestikulieren, als nach Bällen rennen. Ohne die verletzten Boban und Boksic ist bei Kroatien alles auf den 30jährigen Torjäger zugeschnitten, der vor der WM angekündigt hatte, daß er bei diesem Turnier „explodieren“ wolle, aber sehr wohl um die Defizite seines Teams weiß: „An guten Tagen können wir jeden schlagen. Wir können aber auch gegen jeden verlieren.“

Gegen Japan wäre der Beweis für letzteres fast gelungen, daß es dennoch ein Sieg wurde, lag nach allgemeiner Übereinstimmung an Suker. Eine Explosion war es zwar noch nicht, doch der Weg in eine bessere Zukunft scheint geebnet. Auch bei Real Madrid. Da wurde Heynckes inzwischen gefeuert, und Suker kann bei Nachfolger Camacho mit weiteren WM-Toren schon mal antichambrieren. Matti