Viel zu wenige Elfmeter für Südafrika

■ Frankreich und Dänemark (2:1) erreichen in der Gruppe C das Achtelfinale, Südafrika und Saudi-Arabien (2:2) fahren nach Hause

Berlin (taz) – Am Ende behielt Michael Laudrup doch nicht recht. „Wir haben die komische Wahl, mit einem Sieg Gruppenerster zu werden oder mit einer Niederlage auszuscheiden“, hatte der Mittelfeldspieler gesagt, „ich glaube aber an einen Kompromiß, ein Remis.“ Als die beiden letzten Partien der Gruppe C gestern nachmittag gespielt waren, hatten die Dänen gegen Frankreich 1:2 verloren, waren aber keineswegs ausgeschieden, sondern dürfen am Sonntag abend im Achtelfinale in St. Denis gegen Nigeria antreten. Im anderen Match nämlich scheiterten in Bordeaux die Südafrikaner an der anspruchsvollen Aufgabe, nicht nur Saudi-Arabien zu schlagen, sondern auch noch vier Tore gegenüber Dänemark aufzuholen. Das Spiel endete 2:2.

An einem elfmeterreichen Nachmittag hatte Südafrika, ebenso wie tags zuvor Kamerun und Marokko, allen Grund, mit dem Schiedsrichter zu hadern. Nachdem Bartlett mit dem 1:0 in der 18. Minute die Aufholjagd vielversprechend eröffnet hatte, pfiff der Chilene Yanten kurz vor der Halbzeit Strafstoß, als ein arabischer Spieler ohne gegnerische Berührung zu Boden ging. Al-Jaber verwandelte zum 1:1, und dieser Ausgleich raubte den Südafrikanern allen Mut. In der 74. Minute verursachte ihr Unglücksrabe Issa erneut einen Elfmeter, und Al- Thyniyan traf zum 2:1. Einen Strafstoß hatte der Referee aber auch für Südafrika übrig und Bartlett traf in letzter Minute zum 2:2.

In Lyon hatte die von Trainer Aimé Jacquet aufgebotene französische Reserve-Elf mit den wiederum sehr defensiv eingestellten Dänen kaum Mühe. Nach dem zwei berechtigte und von Djorkaeff (13.) sowie Michael Laudrup (45.) genutzte Strafstöße den Halbzeitstand von 1:1 erbracht hatten, erzielte Petit mit sattem Flachschuß das 2:1 für die Franzosen (56.). Gruppensieger Frankreich bekommt es nun am Sonntag nachmittag in Lens mit dem Zweiten der Gruppe D zu tun (nach Redaktionsschluß ermittelt).