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Karl-Heinz Dellwo / Petra Groll

Karl-Heinz Dellwo wurde 1952 geboren und wuchs in der Eifel auf. Seine Lehre als Industriearbeiter schmiß er, fuhr zur See und jobbte als Arbeiter. Anfang der siebziger Jahre beteiligte er sich an Projekten obdachloser Jugendlicher in Hamburg, ging zur Abendschule und wollte Sozialarbeiter werden. Er engagierte sich in der „Roten Hilfe“ und im „Komitee gegen Folter an politischen Gefangenen“. Bei der Räumung eines besetzten Hauses in der Hamburger Eckhoffstraße wurde er 1973 verhaftet und zu einem Jahr Haft verurteilt.

1975 gehörte Dellwo zum „Kommando Holger Meins“, das die deutsche Botschaft in Stockholm besetzte. Die Besetzung scheiterte. Das Kommando erschoß zwei Diplomaten; nach dem Sturm der Botschaft kamen zwei RAF-Mitglieder ums Leben. Hanna Krabbe, Bernd Rössner, Lutz Taufer und Karl- Heinz Dellwo wurden 1977 zu je zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt. Zwanzig Jahre später, die er großteils in Isolationshaft und im Hochsicherheitstrakt verbrachte, wurde Dellwo 1995 entlassen. Heute lebt er in Hamburg.

Petra Groll, Jahrgang 1957, ist Redakteurin im taz.mag. Sie kommt aus Hannover, war später aktiv in der Antiatombewegung. Für die taz arbeitete sie u.a. als Korrespondentin im Libanon. Voriges Jahr gab sie das taz-Journal zum Deutschen Herbst 1977 mit heraus.

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