■ Urdrüs wahre Kolumne
: Gundas Hair & Shoulder

Ich finde das schon recht nett gedacht von Innengevatter Borttscheller, bremische Polizisten nicht auf eventuelle Verstrahlungen nach ihrem Castor-Einsatz zu überprüfen. Zum einen stellt das ein Stück Waffengleichheit mit den ebenfalls nicht untersuchten Castor-Gegnern dar, und zum anderen gilt sicher auch hier die alte Dumpfnudel-Weisheit: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!“

Ein schwimmender Seelenverkäufer der allerschlimmsten Sorte wurde im Bremer Überseehafen zum hochseetüchtigen Kampagnenkreuzer der Internationalen Transportarbeiter-Gewerkschaft (ITF) ausgebaut und nahm am Sonntag Kurs auf London. Unter dem Namen „Global Mariner“ wird der Pott nunmehr 70 Hafenstädte ansteuern und weltweit gegen die schlimmen Folgen der internationalen Billigflaggen-Politik mobilisieren. Damit bei dieser Freibeuteraktion gegen die FDPs aller Länder möglichst viele feindliche Bastionen gekapert werden, empfehle ich dringend, darauf zu achten, daß das Schiff mindestens 8 Segel und 40 Kanonen an Bord hat! Und nie die tägliche Schnapsration für den Klabautermann vergessen ...

Begegnet mir kürzlich im Freibad ein zweibeiniger Eiterpickel männlichen Geschlechts mit dem T-Shirt-Aufdruck „Odin statt Jesus“, der trotz der Hitze einen schwarzrotgoldigen DFB-Schal um den Hals geschlungen hat. Und dabei hat er zur Verschärfung der Situation im Gehen noch das Fußballfachidioten-blatt Kicker gelesen. Was lehrt uns das? Kann der Titelgewinn der Deutschen wünschenswert sein? Sind Elfen nicht bessere Nothelfer als die Nationalelf?

Einen sachdienlichen Hinweis möchte ich hiermit zu der Meldung aus dem Polizeibericht machen, wonach Unbekannte kürzlich auf dem Autobahnparkplatz Hude vier Kanister mit Altöl entsorgt haben: Die Täter sind vermutlich Autofahrer, die mit den eingesparten Entsorgungskosten die Anzahlung für ein ökologisch wertvolles Dreiliter-Auto zusammenbekommen wollen.

An der Ramschkiste vor einer Innenstadtbuchhandlung hat ein Lesefreak einen gewaltigen Stapel von Taschenbüchern zum halben Preis aufgetürmt. Zufällig bemerke ich, wie auch ein Walter Serner-Bändchen dazukommt. Warte nunmehr darauf, daß er sich endgültig entscheidet, damit ich mir das schmalbrüstige Exemplar mit 50 Prozent Rabatt kaufen kann. Er greift schließlich zwei Bücher aus der Auswahl heraus, wendet sich zur Ladentür und sofort stößt mein Greifarm vor. „Wartemal, daswollteichvielleichtdochnochkaufennaba für ne Mark drauf kannstes nehmen“. Solche Frettchen begegnen uns gewöhnlich als Angehörige des Rings Deutscher Makler!

Als ich dieser Tage die überlebensgroßen Plakate für die grüne Bildungs-Roadshow mit Gunda Röstel im Straßenbild entdeckte, habe ich ganz erheblich die Hinweise auf die biologisch abbaubare Gunda Röstel-Hair & Shoulder-Pflegeserie, auf die al-lergiefreie Gunda Röstel-Schmuck-Collection und das tierversuchsfreie Gunda Röstel-Makeup vermißt. Spätestens vorm Auftritt des ehemaligen Turnschuhministers sollte man sich mit den Herstellern von Marathon-Nudeln und Iso-Drinks in Verbindung setzen: So könnte man Schröder beeindrucken und sich für ein klassisches Ressort in Empfehlung bringen!

Wegen eines Migräne-Anfalls konnte ich am vergangenen Sonntag zwar gerade noch mit grimmer Miene beim Hollerland-Aktionstag erscheinen, mußte aber den verehrten Mit-Kämpfern gegen das Betong-System meinen rhetorischen Beitrag vorenthalten. Tschuldigung – und vielen Dank der Öko-Aktivistin Claudia, die mir zur besseren Genesung einen Kombucha-Pilz im Marmeladenglas schenkte: Das Behältnis fiel mir auf der Heimfahrt im Zug aus der Hand, und plötzlich waren die Schmerzen wie weggeblasen. Was heilt, hat recht! Und die gerechte Sache siegt,

meint jedenfalls

Ulrich „Medizinmann“

Reineking