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Wettrennen um Bremens Kloake

■ Sechs Kaufinteressenten für BEB-Abwasserbereich im Rennen

Der deutsche Marktführer der privatisierten Abwasserentsorgung, die Berliner „Eurawasser“, präsentiert sich neuerdings Bremisch. Im Käuferwettbewerb um den Abwasserbereich der Bremer Entsorgungsbetriebe (BEB) hat die Tochter der im Wasser- und Abwasserbereich weltweit tätigen Lyonnaise des Eaux und der deutschen Thyssen AG dazu gemeinsam mit der Bremer Hegemann-Gruppe (je 50%) die „Norddeutsche Abwassergesellschaft Bremen mbH“ (NAB) gegründet.

Mit der NAB „wird Bremen zum Kompetenzzentrum der Wasserwirtschaft“, warben die Vertreter von Eurawasser und Hegemann, und stellten zugleich mehr Umweltforschung durch Uni- und Hochschul-Kooperation in Aussicht. Darüber hinaus biete man den Kunden stabile Abwasserpreise und den Beschäftigten sichere Arbeitsplätze, hieß es.

Dies werde langfristig vor allem durch „Optimierung“ gewährleistet – und insbesondere durch Aktivitäten weit über Bremens Landesgrenzen hinaus – bis nach Osteuropa. Aquisitionen diesbezüglich stünden in Aussicht. Kompetenz im Abwasserbereich steuere die Eurawasser bei; Kompetenz im Anlagenbau die Hegemann-Gruppe. Kooperationserfahrung haben beide Firmen seit der privaten Übernahme der Rostocker Abwasseranlagen durch die Eurawasser vor rund drei Jahren.

Die erst neuerdings gemeinschaftliche Bewerbung des NAB-Duos Hegemann und Eurawasser um die Anteile am Bremer Kanalnetz und die zwei Kläranlagen, macht die NAB zum zweiten quasi lokalen Kaufanwärter. Zuvor hatte sich die Hansewasser, eine gemeinsame Tochter der Bremer Stadtwerke (51%) und des Wasser- und Energieversorger Gelsenwasser (49%), als erste bremische Verkaufslösung präsentiert. Dem Vernehmen nach bewerben sich um die bremischen Abwasseranteile mindestens vier weitere Unternehmen, allesamt aus dem Müll- und Energiebereich.

Darunter sind neben dem französischen Global Player Géneral des Eaux auch ein Tochterunternehmen der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke (RWE), der Iserlohner Entsorger Edelhoff und – die Hamburger Stadtentwässerung. Diese übrigens ist, als städtischer Eigenbetrieb, eine Anstalt öffentlichen Rechts.

Offiziell soll eine Verkaufsentscheidung im Herbst fallen; auch in Regierungskreisen rechnet man jedoch kaum damit, diesen „ehrgeizigen Termin“ tatsächlich einhalten zu können. ede

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