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Unterm Strich

Jetzt beginnt die Zeit der dünnen Ausgaben, stellte der Kollege aus der Medienredaktion gestern morgen nüchtern fest – und Sie wissen, was er damit meint, so schnell, wie Sie heute die Kultur erreicht haben! In dieser kalorienreduzierten Sommerzeitung wollen wir Ihnen natürlich nicht mehr jede Meldung zumuten. Keinesfalls etwa halten wir uns länger als nötig mit der dpa-Jammerserie „Theater in Not“ auf, in der die Verelendung an deutschen Stadt- und Staatstheatern geschildert wird. In Bremen, denken Sie nur, fehlt sogar das Geld für eine Klimaanlage!

Tröstlicher kommt einem da schon der 65jährige Kabarettist Emil Steinberger entgegen, der nach vierjährigem Aufenthalt in New York in die Schweiz zurückgekehrt ist und sich oberhalb von Montreux eine Wohnung mit Blick auf den Genfer See gekauft hat. Und warum? Wegen der „Qualität des Schweizer Essens“, der Sauberkeit und des kulturellen Angebots selbst in kleinen Dörfern.

Und in Bautzen hat die Polizei bei einer Hausdurchsuchung ein gestohlenes Sandsteinrelief aus der Dresdner Skulpturensammlung im Wert von fünfzigtausend Mark wiedergefunden. Und der amerikanische Schriftsteller Russell Martin plant einen Roman über den Irrweg einer Haarlocke, die Ludwig van Beethoven nach seinem Tod im Jahr 1827 abgeschnitten wurde und die 1994 auf einer Auktion bei Sotheby's wiederauftauchte.

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