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Erneut Kämpfe im Kosovo

■ UCK kündigt Fortsetzung des Kampfes an. Bonn und Paris starten Friedensinitiative

Priština/Bonn (rtr/AFP) – Im Kosovo haben jugoslawische Polizei- und Armeeverbände nach albanischen Angaben ihre Offensive gestern ausgeweitet. Zahlreiche Dörfer in der Region Decani seien angegriffen worden, berichtete die Informationsstelle der Kosovo-Albaner. Das Kosovo-Informationszentrum berichtete, seit dem Morgen würden die Dörfer Dubrava, Gramocelj und Glodjane mit schweren Waffen angegriffen. Dabei habe es wieder Tote unter der Zivilbevölkerung gegeben.

Unterdessen hat die Kosovo- Befreiungsarmee (UCK) ihre Absicht bekräftigt, bis zum Sieg weiterzukämpfen. In einer gestern veröffentlichten Erklärung der UCK hieß es, die jüngste serbische Offensive habe nur den Willen gestärkt, den Befreiungskampf fortzusetzen. An die Albaner der serbischen Provinz appellierte die UCK, sie zu unterstützen. Die Nato wurde gewarnt, Truppen an der Grenze zwischen Albanien und Kosovo zu stationieren. Ein solches Vorgehen würde von der UCK als weitere „Offensive gegen unsere Freiheit und nationale Würde“ angesehen.

Der österreichische Außenminister und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Wolfgang Schüssel sagte, Milošević könnte sich nun auf den Kosovo-Friedensplan der Balkan- Kontaktgruppe einlassen, da die Ziele der Offensive erreicht seien. Der Plan sehe unter anderem einen ungehinderten Zugang zu den rund 200.000 Flüchtlingen in der Region vor. Zudem sollten von den Kosovo-Albanern und der Regierung Verhandlungsdelegationen gebildet werden. Unter der Aufsicht des UNO-Sicherheitsrates solle für den Kosovo ein Autonomiestatus ausgehandelt werden. Zur Beendigung des Kosovo-Konflikts starten Bonn und Paris eine neue Initiative. Ein deutscher und ein französischer Beamter werden noch in dieser Woche in das Krisengebiet aufbrechen, teilte Regierungssprecher Otto Hauser mit. Die Lage habe sich durch die ständigen serbischen Angriffe „erheblich verschlechtert“.

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