: Antworten auf Letzte Fragen
Wie macht das Reh? (8. 8. 98)
Oh,
sagte das reh,
als ich es fragte,
natürlich mache ich
so:
leise im wald,
nicht in der schneise.
fuchs und bär
haben's nicht schwer:
die machen es nach –
ach!Eva M. Baumert, Berlin
Im Stehn.Micha Mandt, Hamburg
Warum pinkeln Männer im Freien immer an Bäume? (25. 7. 98)
Mein Freund sagt, daß er Bäume gern hat. Und weil die viel Stickstoff brauchen, gießt er seine Freunde immer gezielt mit Biodünger!M. Missfeld
Kotzen Säugetiere?
Und wenn ja, unter welchen Umständen? (22. 8. 98)
Köter kotzen – zum Beispiel der Pudel Tim meiner Tante gerne beim Autofahren. Menschen, Säugetiere in meinen Augen, übergeben sich auch bei mancher Gelegenheit. Ich hoffe allerdings, daß aus kompetenterem Mund an dieser Stelle geklärt wird, wie die Sache beim Blauwal aussieht und was für eine Belastung des ozeanischen Ökosystems dies darstellen mag. Obwohl das mit der Fragestellung eher wenig zu tun hat, kann ich bei dieser Gelegenheit vielleicht noch zwei großartige bildliche Umschreibungen des besprochenen Aktes weiterverbreiten, die amerikanischen Ursprungs sind und in dieser Form wohl nur auf menschliche Kotzer zutreffen: Einmal lautmalerisch „talking to Ralph on the big white phone“ und dann ergriffen „praying to the porcelain goddess“. (Schreit geradezu nach einer Karikatur...)Frank Starrost, Kiel
Da, wo wir herkommen, heißt es: „Man hat schon Pferde kotzen sehen – und das genau vor der Apotheke.“ In Anbetracht des überdurchschnittlich hohen Apothekenaufkommens in Braunschweig und Münster in Westfalen wäre es daher angebracht, das Haus vorsichtshalber nur auf Stelzen, Einrädern oder in Gummistiefeln zu verlassen, um sich nicht die Schuhe mit Pferdeerbrochenem vollzusudeln. Allerdings hat sich im Münsterland und südlich der Lüneburger Heide eine weitverbreitete Sitte eingebürgert, wonach Pferdehaltung und Pharmazie räumlich getrennt voneinander praktiziert werden, so daß das Pferd an sich gar nicht erst die Möglichkeit erhält, seine Apothekenphobie auszuleben. Wir schlagen vor, daß Pferd dort im engeren Sinne abzuholen, wo es steht, und einfach auch mal zuzulassen, daß es sich der Apothekensituation stellt. Auf diese Weise könnte es – gegebenenfalls auch unter therapeutischer Betreuung durch eine Selbsthilfegruppe – seine Ängste ein Stück weit versachlichen und schlußendlich auch im Angesicht einer Apotheke sein Frühstück bei sich behalten. Einer Haltung unserer wiehernden Freunde in Innenstädten stünde dann auch nichts mehr im Wege.Katja Gill und Guido Dörheide, Braunschweig
Katzen und Hunde habe ich schon oft kotzen sehen, kein Problem. Aber Giraffen? Übrigens: Ich habe schon mal ein Pferd kotzen sehen! War aber nicht vor einer Apotheke.Sabine Idelbergen, Basedow
Kotzen Säugetiere überhaupt? Wenn ja, unter welchen Umständen? – Die Frage ist uninteressant, denn Menschen sind auch Säugetiere, und die Kotzform ein und dergleichen Spezies unterscheidet sich nicht sonderlich voneinander (sofern sie – die Spezies – überhaupt kotzt). Interessanter sind die Amphibien, Kröten zum Beispiel. Hier Ergebnisse einer Untersuchung, die jüngst in der Nature veröffentlicht wurde: Kröten sind Rechtspföter, und das weiß man nur, weil sie kotzen. Denn wenn sie kotzen, dann stülpen sie ihren Magen von innen nach außen. Der Magen fällt (vom Mittelpunkt der Kröte aus betrachtet) in die rechte Richtung. Und sie kratzen ihn deshalb mit der rechten Pfote aus, weil sie besser drankommen. Deshalb sind Kröten also Rechtspföter. Daher auch die Redewendung: „Rechts is zum Kotzen!“Meike Schneider, Münster
Was für eine Frage. Wohl noch nie 'ne Magen-Darm-Grippe gehabt, was?Maike Janßen, Berlin
Was ist f.f., und warum muß man es beherrschen? (15. 8. 98)
Das „f.f.“ ist mir gut aus meinen Klassenarbeiten bekannt, wo es häufig in dicken roten Lettern am Rand zu lesen war. Ich glaube, es bedeutet so fiel wie „föllig falsch“. Im Zuge der Rechtschreibreform wird es aber fermutlich aus der Mode kommen, so daß man es auch nicht mehr zu beherrschen braucht.Volker Hutfils, Lübeck
Unter Bibliothekarinnen erzählt man sich, daß aus den Fakultätsbibliotheken der JuristInnen und TheologInnen mit Abstand die meisten Bücher gestohlen werden. Wenn das wahr ist, welchen Reim soll man sich darauf machen? (22. 8. 98)
Weil Juristen
und Theologen, schon immer glaubten,
sie wüßten
daß Bücher sie
nie betrogen.
Georg Fischer, ein Franke
Vielleicht wurden die Bücher gar nicht gestohlen, sondern nur verhext und tauchen nach dem Examen wieder auf. Als Reim darauf kommt dann nur der Hexameter in Frage!Gerd Neurath, Saarbrücken
Warum wird Papier durchsichtig, wenn Fett drankommt? (1. 8. 98)
Das Fett zieht auf die Zellulosefasern des Papiers. Dadurch entsteht ein stärker lichtbrechendes System, als es das unbefettete Papier darstellt: Durchscheinendes Licht wird stärker gebrochen (Sammellinseneffekt), der Fleck erscheint heller als seine Umgebung. Einfallendes Licht wird stärker absorbiert, der Fleck erscheint im Auflicht dunkler als seine Umgebung.Christian Schulz, Hannover
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