■ Katholikenoberhaupt schwieg zur Shoah: Papst will umstrittenen Pius XII. seligsprechen
Rom (dpa) – Papst Johannes Paul II. will seinen umstrittenen Vorgänger Pius XII. im Jahr 2000 seligsprechen. Pius XII. stand von 1939 bis 1958 an der Spitze der katholischen Kirche. Kritiker werfen ihm vor, er habe in der Nazizeit zum Massenmord an Juden geschwiegen. Wie die Zeitung La Repubblica gestern berichtete, will Johannes Paul auch Johannes XXIII. und Paul VI. seligsprechen. Dieses „Geheimprojekt“ habe er engsten Mitarbeitern anvertraut. Der Papst habe als Grund genannt, die Päpste hätten „viel Gutes für die Kirche getan“. Der Vatikan hatte im März erstmals offiziell eingestanden, ein Teil der Katholiken habe sich nicht entschieden genug gegen die Judenverfolgung der Nazis gestellt. Eine klare Entschuldigung enthielt das Dokument „Wir erinnern: Nachdenken über die Shoah“ jedoch nicht.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
