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Unterm Strich

Dolce Madonna bionda! Madonna nämlich „triumphierte“ (dpa) am Donnerstag abend (Ortszeit) bei der Verleihung der „MTV Video Music Awards“ in Los Angeles, und zwar satt. Die in neun Kategorien nominierte Frau Ciccone erhielt für ihr Stück „Ray Of Light“ neben dem Preis für das beste Musikvideo des Jahres auch den Preis für das beste Video einer Künstlerin sowie vier weitere Trophäen. In der Kategorie „Bestes Video eines Künstlers“ wurde Soft-Rapper Will Smith, der den Preis von Mariah Carey und Whitney Houston entgegennahm, für sein Stück „Just The Two Of Us“ ausgezeichnet. Er siegte auch in der Kategorie „Bestes Rap-Video“. Der Preis für das beste Video einer Band ging an die Backstreet Boys für den Song „Everybody (Backstreet's Back)“. Beste Newcomerin in einem Video wurde Natalia Imbruglia für ihr Debüt „Torn“, als bestes Filmmusik-Video wählte die Jury den Beitrag von Aerosmith für den Titelsong des Films „Armageddon“. Aerosmith wurde für das Stück „Pink“ auch mit dem Preis für das beste Rock- Video geehrt. Alles in allem also ein Sieg der Älteren, Klassischen, Scheintoten und echt powerigen Jungrockröhren, weniger des emphatischen, noch dandyistisch infizierten Pop. Die amerikanische Band Garbage, achtmal nominiert, ging nämlich leer aus.

Go, go, go, Rolling Stones! Doch zuvor blenden wir uns noch einmal kurz in den dpa-Bericht von Annette Hornung anläßlich des gestrigen Waldbühnenwiederholungskonzerts ein... „Erfolg im Olympiastadion hat die Rocklegenden offenbar animiert... gab es vor allem Rock 'n' Roll pur... Pompös, rockig und satt war der Sound... Für große Momente sorgten gleich zu Beginn... Mick Jagger wirbelte in meist feuerroten Gewändern quirlig wie eh und je... wiegte sich lasziv beim Tänzchen mit Background-Sängerin... brachten die glamourösen Engländer die Massen mühelos ins Schwitzen“. So, und jetzt tschüß und ab, und das nächste Mal dann in 20 Jahren, gell?

Mit enormem Interesse aus der Medien- und Buchszene (who the fuck is that?) ist am Donnerstag abend der erste Roman von Ex-“Spiegel“-Kulturchef Hellmuth Karasek vorgestellt worden. „Das Magazin“ sei eine „Verbeugung vor dem Magazinjournalismus, der dafür gesorgt hat, daß die Bundesrepublik so aussieht, wie sie aussieht“, sagte Karasek vor rund 400 Journalisten und geladenen Gästen in Hamburg zu seinem 429 Seiten starken Werk.

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