piwik no script img

Unterm Strich

Eine Frage der Ehre, auch das: Kulturfördernde Wirtschaftsunternehmen in der Bundesrepublik wollen in Kürze einen „Ehrenkodex“ für das Kultursponsoring vorlegen. Das zehn Punkte umfassende Papier soll am 13. Oktober in Essen während einer öffentlichen Tagung vorgestellt werden und beim „Interessenausgleich zwischen Kultur und Wirtschaft Maßstäbe setzen“. Der Arbeitskreis Kultursponsoring (AKS), dem rund 50 Unternehmen der verschiedensten Wirtschaftsbereiche angehören, war vor zwei Jahren auf Initiative des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gegründet worden. Mit der öffentlichen Tagung „Kultursponsoring“ in der Essener Folkwang- Hochschule richte sich der AKS erstmals auch an eine Öffentlichkeit aus Politik, Verbänden und Medien, um in Workshops und Diskussionen auf Chancen und Risiken des Sponsorings hinzuweisen. Nichts Genaueres weiß man bislang nicht, außer, daß immer noch noch rund 90 Prozent der bundesweit jährlich rund 16 Milliarden Mark für Kulturausgaben aus öffentlichen Kassen stammen.

Turn off your mind, relax... Der Maharishi Mahesh Yogi, Ex-Guru der Beatles und Begründer der sogenannten Transzendentalen Meditation, will von der Weltzentrale seiner Bewegung im niederländischen Vlodrop aus in Deutschland ein europäisches Ausbildungszentrum errichten. Geplant ist es auf einem ehemaligen Kasernengelände der britischen Streitkräfte in der Nähe von Wegberg, gleich auf der anderen Seite hinter der deutsch-niederländischen Grenze. Auf dem 200 Hektar großen Gelände sind Ausbildungseinrichtungen vom Kindergarten bis hin zur Universität mit Möglichkeit zur Promotion vorgesehen. Hinzu kommen ein Gesundheitszentrum, Wohngebäude und Gewerbeeinheiten. Rund 2.000 Menschen sollen hier in der Endphase leben. „Wir sind nicht der Meinung, daß am aktuellen Bildungssystem in Deutschland irgendetwas falsch ist“, erklärt Wim van der Berg, Direktor der Maharishi-Universität in Vlodrop, „wir denken nur, daß dabei etwas fehlt: Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung und Erfahrung.“ Eben jene biete die transzendentale Meditation. Die bestehende Universität in Vlodrop soll in diesem Sinne zur Weltzentrale einer globalen Erneuerungsbewegung werden.

Auch der „Kulturserver Niedersachsen“ ist jetzt auf Schlingensief. Unter www.kulturserver.de ist dort mehr über „Schlingensief interaktiv – der Wahlwahnsinn im Internet“ zu erfahren. Ab Freitag, den 25., wird „die letzte, heiße Phase“ des Wahlkampfs der „Partei der letzten Chance“ direkt und live über das Internet übertragen. Man kann dort auch mit dem Christoph chatten. Letztes Update: „Zahlreiche Prominente werden sich live über das Internet zuschalten. Die Sendungen werden archiviert und sind jederzeit wieder abrufbar.“

Irgendwie paßt dazu, daß es den „kleinen Prinz“ jetzt auf CD-ROM gibt. Das philosophische Brevierlein von Antoine de Saint-Exupéry wird zur Frankfurter Buchmesse digital erscheinen, kündigte der geschäftsführende Gesellschafter des Tivola Verlags, Jürgen Thierig, am Donnerstag bei der Präsentation in Hamburg an. Damit könnte das „Plädoyer für mehr Menschlichkeit in der Gesellschaft“ auf eine interaktive Weise erlebt und die Geschichte spielerisch erkundet werden.

Gesprochen wird die multimediale Version des mit über 25 Millionen Exemplaren zu den meistverkauften Büchern der Welt zählenden Werkes übrigens von Ben Becker, dem bestangezogensten Mann von ganz Berlin, wenn es nach der hiesigen B.Z. geht. „Bilder mit der Stimme zu malen“, nannte Schauspieler Becker den für ihn besonderen Reiz, an der Produktion mitzuwirken.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen