: Platitüden gegen Frauen
betr.: „Welche Quote gilt?“, taz vom 6. 10. 98
Das einzige vernünftige Argument, das gegen Cem Özdemir als Ausländerbeauftragten spricht, ist, daß er damit tatsächlich seine Rolle als Berufsausländer zementieren würde. Kompetenz wird durch die Frauenquote nicht, wie Herr Seidel-Pielen glauben machen will, ausgebremst. Durch die Quote erhält Kompetenz endlich eine Chance. Und daß die Quote als Instrument immer noch dringend nötig ist, zeigt doch, welche Ministerposten schon ausgedealt sind: die der Männer.
Soll sich Seidel-Pielen doch bei Joschka Fischer und Jürgen Trittin beschweren, wenn jetzt bei der Verteilung der restlichen Fetzen des Bärenfells (um eine Redewendung aus dem Wahlkampf zu benutzen) die Männer mal ein bißchen in der Kälte stehen müssen! Christina Reiß, M.A.,
Neckargemünd
betr.: dito
Wie sehr die geistig-moralische Wende Kohls gewirkt hat, zeigt sich nicht nur an der machtlogischen Folge von Fischer und Trittin, sondern unverschleiert an dem Kommentar von Eberhard. Platitüden gegen Frauen werden zum Machterhalt eingesetzt. Von wem wollen in Zukunft eigentlich noch die taz abonniert und die Grünen gewählt werden? Peter Stegelmann, Rheine
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen