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Die neuen Labyrinthe eines großen Fotografen und Sammlers

Wilhelm Schürmann, der Fotograf, stellt die Kunst, die er in seinem Haus sammelt, nicht nur immer mal wieder ins Museum, sondern seit neustem auch ins Web. Das ist ein hoffentlich wegweisendes Vorbild für andere Sammler. Was Schürmann jeweils an seinen Sammelstücken, die von durchweg berühmten Namen stammen, begeistert hat, ist freilich nicht eben leicht auszumachen. Ein System besitzt seine Leidenschaft nicht, und so hat Schürmann der Ausstellung, die er zur Zeit im Suermont-Ludwig Museum Aachen zeigt, den Titel „Entropie zu Hause“ gegeben. Entropie ist die vollendete Unordnung, und in diesem Sinne ist auch die Website unter der Adresse www.502.org/entropy programmiert: eigenwillig und labyrinthisch. Der mit der physikalischen Entropie verbundene Kältetod bei der Wanderung durch die elektrischen Schaltplänen gleichenden Lagepläne imaginärer Ausstellungshallen ist jedoch nicht zu befürchten, eher schon der therapeutische Elektroschock, ausgelöst durch die gelegentlich unvorhersehbaren Folgen disparater Dokumentationen von Land- und Konzept- art, Gemälden und Zeichnungen. Hier (oben) zu sehen ist „The big crunch“ (1998) von Peter Robinson. niklaus@taz.de

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