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Fanny Müller: Heiki & Co

Im Seitenfenster des Wärterhäuschens auf dem S-Bahnhof Sternschanze befindet sich seit Jahren eine Ausstellung: Vor einem dunkelroten Vorhang ist ein kleines Podest aufgebaut. Auf diesem ist eine Reihe Schlümpfe plaziert, auch eine Eule ist dabei und zwei nicht identifizierbare Tiere, aus japanischem Papier gefaltet. Die Schlümpfe haben alle einen Namen: Heiki, Rudi, Nani, Haggi, Hansi. Davor eine Inschrift: „Die Schlümpfe von der Sternschanze“.

Dazu fällt mir ein, daß in Verbrecherkreisen auch fast alle hinten ein i oder y haben. Das kann man immer sehr schön in der MoPo nachlesen, wenn sie über ein Kiez-Begräbnis berichtet. Ich kannte auch mal einen Desperado, der im Einbruchgeschäft tätig war, der hieß von Haus aus schon Harry. Seine Kumpels nannten ihn aber Blockhead. Das fand er klasse, weil er kein Englisch konnte, und hatte es auch auf seine Mütze geschrieben. Als ich es ihm übersetzt hatte, gab es anschließend eine prima Prügelei. Die stand aber nur im Harburger Anzeiger.

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