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Unterm Strich

Eben erst ist die Sommerzeit umgestellt worden, und schon steht wieder Weihnachten vor der Tür. Briefbombenähnlich verpackt, erreichte ein singender Weihnachtsbaum der Roten Rosen – ein Deckname? – die Musikredaktion, wo er seither die Restredaktion mit beschwingten Spaßeinheiten terrorisiert. Kollegen aller Ressorts lassen ihre Arbeit liegen, um dem tanzenden Schauspiel zuzusehen. Die Kollegin der Wahrheit weist zwecks Erhalts eines eigenen Exemplars ausdrücklich auf ihre redaktionelle Bestechlichkeit hin. Es deutet ferner einiges darauf, daß der freundliche Geselle künftig die morgendliche Konferenz eröffnen wird. Kollege Semler war übrigens so verzückt, daß er dem swingenden Bäumchen das Singen nach rhythmischem Klatschen beigebracht hat. Besichtigungen mit Vorführung sind leider nur noch nach Terminvereinbahrung möglich. Den edlen Spendern aus Düsseldorf sei für auf diese Weise evozierte Interesse am taz-Feuilleton gedankt. Vielleicht kann ein singender Weihnachtsbaum ja auch zur Rettung des neuen Glockenturms der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eingesetzt werden. Die schwebende goldene Weltkugel muß dringend reparariert werden. An der Kugel seien Korrosionsschäden festgestellt worden, hieß es. Für die notwendigen Reparaturarbeiten werde die acht Meter hohe Turmspitze vom Turmdach geholt und zur Reparatur in die Werkstatt gebracht. Rote Rosen, übernehmen Sie.

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