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Unterm Strich

Eine Ausstellung der besonderen Art wurde in Rom eröffnet: Bettino Craxi, ehemaliger italienischer Ministerpräsident, der sich korruptionshalber auf der Flucht vor der Justiz seit 1993 im tunesischen Hammamet aufhält, demonstriert nun seine verbrechensbedingte Wandlung zum Künstler. 38 Collagen, Lithographien und sieben Plastiken hat er nach Rom geschickt, bei denen es sich, so der Kunstkritiker Vittorio Sgarbi, um Darstellungen des tunesischen Alltags handle. Craxi habe dabei vorhandenes Material, darunter historische Fotos und Zigarettenschachteln, verwendet und sei als „Vertreter der Minimal-Art“ zu betrachten. Der frühere Sozialistenchef habe in seine Kunst die „Erotik und Energie“ einfließen lassen, die er einst in die Politik eingebracht habe. Craxi wurde wegen Korruption und Verstoßes gegen das Parteienfinanzierungsgesetz in Italien rechtskräftig zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Werke sind unverkäuflich, hätten aber einen Marktwert etwa 1.200 Mark.

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