: Kriegsverbrecherprozeß in Litauen
Wilna (dpa) – Ein Gericht in Wilna hat gestern erstmals in Anwesenheit des 91jährigen Aleksandras Lileikis über die Anklage wegen Kriegsverbrechen und der Beteiligung an der Judenvernichtung verhandelt. Die Anwälte von Lileikis hatten den Prozeß wegen angeblicher Verhandlungsunfähigkeit ihres Mandanten mehrfach verzögert. Lileikis war während der Besetzung seines Landes durch Deutschland von 1941 bis 1944 Chef der Sicherheitspolizei in Wilna. Er soll Juden zur Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz an die deutschen Behörden ausgeliefert haben. Lileikis war erst 1995 die US-Staatsbürgerschaft wegen der Kriegsverbrechen aberkannt worden. Er bestreitet alle Vorwürfe.
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