piwik no script img

Börse wackelt in Brasilien

■ Weil das Parlament dringend notwendige Sparmaßnahmen blockiert, fallen die Kurse

São Paulo (dpa/taz) – Das brasilianische Parlament stellt sich bei der Umsetzung der notwendigen Sparmaßnahmen quer. Die Abgeordneten lehnten einen Gesetzentwurf zur Erhöhung der Rentenbeiträge ab und provozierten damit einen neuen Kursrutsch an den Börsen. Am Donnerstag abend fiel der brasilianische Aktienindex um 9 Prozent, die argentinische Börse rutschte um 6,5 Prozent ab. Dieser Kursabsturz belastete auch die Aktienmärkte in den USA, Japan und Europa.

Die brasilianische Regierung erklärte, sie werde das Sparprogramm auf jeden Fall durchsetzen. Im Januar solle ein neuer Versuch unternommen werden. Etwas anderes bleibt den Brasilianern aber auch nicht übrig. Der Internationale Währungsfonds gibt nur dann weitere Finanzhilfen frei, wenn konsequent gespart wird.

Ein Weg aus der Krise muß dringend gefunden werden. Denn vom Zustand der Wirtschaft in Brasilien hängt nicht nur die gesamte Konjunktur in Lateinamerika ab. Auch US-amerikanische Firmen könnten in Mitleidenschaft gezogen werden, und darüber, so befürchten IWF und Weltbank, könnte die Krise auf den Rest der Welt übergreifen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen