piwik no script img

Abdullah Öcalan ist wieder frei

■ PKK-Chef steht nicht mehr unter Hausarrest

Rom/Ankara (AFP/taz) – Abdullah Öcalan steht nicht mehr unter Hausarrest. Gestern hoben die italienischen Justizbehörden die Einschränkung der Bewegungsfreiheit für den PKK-Chef auf. Der türkische Verteidigungsminister Ismet Sezgin schimpfte angesichts der unerwarteten Nachricht über die „unverständliche Entscheidung“. Der überraschte Außenminister Ismail Çem rief eiligst seine Berater zusammen.

Die Bundesregierung, die auf einen Auslieferungsantrag gegen den wegen Auftrags zum Mord in Deutschland gesuchten Öcalan verzichtet hat, hofft weiter auf einen Prozeß gegen ihn vor einem internationalen Gericht. An dieser Absicht habe sich nichts geändert, hieß es gestern aus dem Bonner Justizministerium. Es habe bereits zahlreiche internationale Gespräche über den Weiterverlauf des Falles Öcalan gegeben, vermeldete das Innenministerium. Nur Außenamtssprecher Martin Erdmann räumte auf die Frage, welcher Staat außer der Türkei denn freiwillig ein Verfahren gegen den PKK-Chef ausrichten wolle, ein: „Da muß man erst mal einen finden.“ Bericht Seite 5

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen