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Schleswig-Holsteins SPD braucht neuen Landeschef

Die schleswig-holsteinische SPD muß sich einen neuen Landesvorsitzenden suchen: Überraschend teilte Willi Piecyk (50) gestern mit, daß er auf dem Parteitag vom 23. bis 25. April 1999 in Reinbek (Kreis Stormarn) nicht wieder kandidiert. In einem Brief an Landesvorstand, Kreisvorsitzende und die SPD-Mitglieder der Landesregierung begründete Piecyk seinen Entschluß vor allem mit der Konzentration auf die Europawahl am 13. Juni.

Piecyk führt die Nord-SPD seit 1991; Europaabgeordneter ist er seit 1994. In diesem Jahr wurde er erneut auf Platz elf der Bundesliste für die Wahlen zum Europäischen Parlament gewählt. Nach seiner Auffassung wird die Europapolitik besonders für Schleswig-Holstein weiter an Bedeutung zunehmen. Allein die Osterweiterung mit Polen und den Baltischen Staaten werde die Ostseekooperation unter veränderte politische Bedingungen stellen. Vor diesem Hintergrund habe er sich „nach reiflicher Überlegung, zu der auch Privates gehört,“ entschlossen, sich in der nächsten Zeit „voll und ganz auf die Europapolitik zu konzentrieren“.

Der SPD-Landesvorstand wird am 11. Januar 1999 tagen. Möglicherweise werden dabei auch bereits die Weichen für die Nachfolge Piecyks gestellt. Erster Anwärter dürfte sein Stellvertreter, der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Gewerkschaftssekretär, Franz Thönnes, sein. dpa

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