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Ehrenplatz für Märzrevolution

■ Initiative für Umbenennung des Platzes vor dem Brandenburger Tor tritt mit 1848 Unterschriften erneut an. Darunter Bundestagspräsident Thierse, Kurt Julius Goldstein und Martin Walser

„Zu Beginn der Berliner Republik ein Zeichen für Freiheit und Demokratie“ setzen wollte gestern eine Gruppe von Mitgliedern der „Aktion 18.März“. Sie postierte sich mit einem Transparent vor dem Brandenburger Tor und forderte vom Senat erneut die Umbenennung dieses Ortes in „Platz des 18.März1848“. „Wir Deutsche haben es bitter nötig, die Männer und Frauen zu ehren, die im Kampf für eine bessere Zukunft ihr Leben einsetzten“, hieß es in dem Flugblatt, das an PassantInnen und TouristInnen verteilt wurde.

Bereits im August 1997 hatte die Bezirksverordnetenversammlung von Mitte einstimmig beschlossen, den Platz vor dem Brandenburger Tor entsprechend umzubenennen. Dem Senat aber war schon das bißchen Erinnerung an das bißchen Revolution vor 150 Jahren zuviel. Er entzog dem Bezirk kurzerhand das Verfahren und ernannte ersatzeshalber ein unbedeutendes Örtchen hinter dem Kastanienwäldchen an der Neuen Wache zum „Platz der Märzrevolution“.

Die „Aktion 18.März“ aber, die das Durchhalten seit 20 Jahren gewöhnt ist, wollte nicht aufgeben. Am 2.Januar 1979 hatte sich die unter der Schirmherrschaft von Ingeborg Drewitz und Heinrich Albertz gegründete Initiative zum ersten Mal an die Öffentlichkeit gewandt. In einer Unterschriftensammlung, die als Anzeige in der Frankfurter Rundschau erschien, hatte sie damals die Ernennung des 18.März zum Nationalfeiertag in beiden deutschen Staaten gefordert. Auch jetzt hat die Initiative wieder jede Menge Unterzeichner für die Platzumbenennung gefunden.

Das Besondere an dieser neuen Unterschriftensammlung ist aber nicht nur die Zahl von 1848 Unterzeichnern, sondern auch ihre politische Breite. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) ist darin ebenso zu finden wie die Expräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Hanna-Renate Laurien (CDU), die FDP-Politikerin Carola von Braun, der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele und seine Kollegin von der PDS, Christa Luft.

Auch der Schriftsteller Martin Walser hat unterschrieben, genauso wie der Vizepräsident des Internationalen Auschwitzkomitees, Kurt Julius Goldstein. „Auf diese Breite sind wir schon ein bißchen stolz“, sagt Volker Schröder, Hauptaktivist der „Aktion 18. März“. uts

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