■ Soundcheck: Morbid Angel
Gehört: Morbid Angel. Am vergangenen Mittwoch war das Docks zwar bevölkert, jedoch nicht übermäßig, als sich Morbid Angel erneut in Hamburg produzierten. Es war laut und der Klang breiig. Ein Fill-In des Schlagzeugers zumeist begleitet von einem rhythmisch angepaßten Stroboskopgewitter. Künstlicher Nebel kroch über die Bühne, auf der das Quartett sich an unmodischen Gitarren und einem Riesenschlagzeug abplagte.
Einer der vielen Kritikpunkte, die man an die menschliche Seite der Gruppe anbringen könnte ist sicher, daß sie nach all der Zeit im Metall-Zirkus der unpassenden und lächerlichen Gitarrensolo-Geniedelei nicht abzuschwören vermochten. Während „Chapel Of Ghouls“ ließ man sogar Gitarristen Trey Azagthoth allein im Spotlight stehen, damit er sich an den hohen Bünden und dem Tremolohebel seines Instruments vergehen konnte. Eine eher peinliche Darbietung.
Nach allem Konstruieren haben Morbid Angel das Entwickeln vergessen und bleiben nach der geraumen Zeit, die es die Band gibt, lediglich eine Art Slayer junior.
Jan-Christoph Wolter
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