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Der Preis der Melancholie

Glaubt man den Worten der LaudatorInnen, dann ging in diesem Jahr sowohl der Bremer Literaturpreis als auch der Förderpreis an zwei ausgemachte MelancholikerInnen. Denn auf ihre je eigene Weise beschreiben der in Düsseldorf geborene Dieter Forte in seinem Roman „In der Erinnerung“ und die Berlinerin Judith Hermann (Foto) in ihrem prämierten Erzählband „Sommerhaus, später“ Situationen des Scheiterns, eines Lebens ohne Orientierung.

Der Roman des Literaturpreisträgers Dieter Forte bildet den Abschluß einer Trilogie und beschäftigt sich mit der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland. In seiner Dankesrede wandte sich Forte mit Vehemenz gegen die kürzlich vom Friedenspreisträger Martin Walser erhobene Forderung nach „Normalität“ im Umgang mit der deutschen Geschichte. Erfahrungsgemäß stünden solche Forderungen am Anfang einer Entwicklung, die schließlich in neuem Barbarentum mündeten, sagte Forte im Rathaus. taz / F.: K.M.

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