: Unterm Strich
Die deutschen Buchhändler haben Martin Walser zum „Autor des Jahres“ 1998 gewählt. Außerdem kam sein Roman „Ein springender Brunnen“ über eine Kindheit in der NS-Zeit bei den Büchern des Jahres auf Rang zwei, teilte das in Düsseldorf erscheinende Branchenmagazin Buchmarkt mit. Seit 1982 befragt das Fachblatt jährlich die Buchhändler nach ihren literarischen Favoriten, den bevorzugten Titeln und liebsten Verlagen.
Walser habe die öffentliche Diskussion der vergangenen Monate in weiten Teilen des Buchhandels unbeschadet überstanden, hieß es. „Von vielen wurde er sogar wegen dieser Debatte und ihrer Medienwirkung gewählt.“ Hinter Walser plazierten die Buchhändler die venezianische Krimi-Autorin Donna Leon. Es folgt die Schwedin Marianne Frederiksson, bekannt vor allem durch ihren Bestseller „Hannas Töchter“.
Buch des Jahres wurde „Die fünfte Frau“ von Henning Mankell. Mankell gelte vielen als „die Krimi- Entdeckung des Jahres“. Drittbestes Buch wurde „In Babylon“ von Marcel Möring. Zum Verlag des Jahres wählte der Buchhandel Diogenes vor Zsolnay/Hanser und Krüger. Unter den Top ten der Verlage landeten „bemerkenswerter Weise“ sieben konzernunabhängige Häuser – „angesichts zahlreicher Verlagsübernahmen durch Konzerne ein Votum des Buchhandels wohl auch für kulturelle (Firmen-)Vielfalt“, schrieb das Branchenmagazin.
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