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Gedenkstätten gegen Mahnmal mit Museum

Gegen den Bau eines zentralen Holocaust-Mahnmals mit angeschlossener Museums- und Forschungsstätte haben sich Vertreter mehrerer Gedenk- und Forschungsstätten ausgesprochen. Der vom Staatsminister für Kultur, Michael Naumann (SPD), favorisierte Mahnmalentwurf berge die Gefahr der Zentralisierung der Erinnerungskultur, sagte gestern der Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Horst Seferens. Die geschäftsführende Direktorin der Stiftung „Topographie des Terrors“, Gabriele Camphausen, erklärte, es gebe bisher einen dezentralen Ansatz der Gedenkstättenarbeit. Dabei stünden die authentischen Orte im Mittelpunkt. Der Leiter des „Hauses der Wannseekonferenz“, Norbert Kampe, sprach mit Blick auf den Vorschlag von Naumann von fehlender Kenntnis der Gedenkstättensituation. Die für den Bau des Mahnmalkomplexes genannte Summe von 180 Millionen Mark sowie das jährliche Budget von 18 Millionen Mark bewegten sich „im Bereich des Phantastischen“. Zugleich verwies er auf die ungenügende Finanzausstattung etwa der Gedenkstätte Sachsenhausen. epd

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