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■ Filmfest-NachlesePunktlandung in die Zufriedenheit

Im Abaton ist es „gut gelaufen“. Im Alabama waren die Hauptvorstellungen gut besucht, die Sonderveranstaltungen mit dem Blues-Sänger Eddie Burks sowie der Tänzerin Victoria Hauke „total nett“. Das Fama berichtet von einer „Berg-und-Tal-Fahrt“, bei der die zum Image des Kinos passenden Filme durchaus vom Publikum angenommen wurden. Beim Holi soll es zu herzergreifenden Szenen gekommen sein, manche Liebhaber boten etwa bei Smoke jeden Preis, um noch an Karten der ausverkauften Veranstaltung zu gelangen. Dem Metropolis erging es ganz unterschiedlich, viele Vorführungen liefen „relativ gut“, die Napoleon-Reihe „ging so einigermaßen“. Beim Streit's hätte man sich „ein bißchen mehr Glamour“ gewünscht, war aber sonst „sehr zufrieden“. Das Zeise-Kino war als Festival-Zentrum unumstritten. Das 3001-Kino mußte beim Kinderfilm einige Schlappen melden, fiel aber sonst nicht aus dem Rahmen. Und alle, alle loben sie die gute Zusammenarbeit mit der Filmfest-Verwaltung.

Wer mit den Geschäftsführern der Hamburger Kinos redet, die sich am Sonntag zu Ende gegangenen Filmfest beteiligt hatten, darf allseitige Zufriedenheit konstatieren: Es sei, so der Tenor, noch nicht das wirklich umwerfende Ereignis gewesen, aber das Festival sei auf dem richtigen Weg.

So sieht es auch Josef Wutz, der Festival-Chef, selbst: „Dieses Jahr haben wir Grund unter die Füße gekriegt. 1996 schaffen wir dann ein wirklich sehr gutes Festival.“ Wobei er geneigt zu sein scheint, alles noch einmal von Grund auf zu durchdenken: Ob wieder so viele Kinos beteiligt sein werden, ob man so viele Filme zeigen oder nicht auch das Festival von fünf auf acht Tage ausdehnen werde, das werde man sehen. Auf jeden Fall seien die Bahnen gelegt, zum Publikums-, Medien- und Branchenereignis zu avancieren. Und was das Finanzielle betrifft, so legte das Festival, Wutz zufolge, eine „Punktlandung“ hin. Ohne die genauen Kassenstände schon zu kennen, konnte der Festival-Leiter mitteilen, daß die Veranstaltung wohl „genau im Budget“ gelegen habe.

So verbittern bei den Veranstaltern nur zwei Wermutstropfen den Gute-Laune-Cocktail: Beim Kinderfilm und bei den historischen Reihen hatte man mit mehr Publikumszuspruch gerechnet. Aber mit Underground, Haß, Chungking Express, Someone Else's America, um nur einige Highlights zu nennen, habe man doch etwas geboten. Stimmt.

Dirk Knipphals

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