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Feuer vertreiben Geister und locken TouristInnen an

Als nordfriesisches Nationalfest hat der Historiker Albert Panten das Biikebrennen einmal bezeichnet. Mittlerweile ist es vor allem zu einer Attraktion für Touristen geworden: Wenn am Sonntag wieder riesige Feuer an den Stränden entzündet werden, reisen Tausende an die Westseeküste Schleswig-Hol-steins.

Der Brauch der Biike verbindet christliche, heidnische und regionale Überlieferungen: Ursprünglich war das Frühlingsfeuer dazu gedacht, die bösen Geister des Winters zu vertreiben, erläutert der Historiker Fiete Pingel vom Nordfriesischen Institut in Bredstedt (Kreis Nordfriesland).

Als Abschiedsgruß wurde es ebenfalls gedeutet – für die Seefahrer, die zu ihren gefährlichen Reisen aufbrachen. In diesem Jahr brennen allein auf Sylt neun Biike-Feuer. Auf Föhr wird in jedem der 16 Dörfer ein riesiger Holzstapel entzündet. Am nordfriesischen Festland loderte 1972 auf dem Stollberg bei Bredstedt erstmals wieder eine Biike. Seitdem ist der Funke auf viele Orte in ganz Nordfriesland übergesprungen. In den vergangenen Jahren wurden jeweils mehr als 60 Biikefeuer von St. Peter-Ording bis zur dänischen Grenze gezählt. lno

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