: USA als Hüter der Weltordnung? –betr.: „Hinrichtung von Karl LaGrand“, taz 26.2.99 und „Freies Feld für genmanipulierte Tiere und Pflanzen“, taz 25.2.99
USA als Hüter der Weltordnung ? Offensichtlich muß sich unser „Großer Bruder“ USA an nichts und niemanden mehr halten. Die Hinrichtung von Karl LaGrand ist das jüngste Beispiel dafür.
Die nicht erfolgte Benachrichtigung der Bundesregierung laut der Wiener Konvention wird einfach vom Tisch gefegt, denn „Arizona Recht ist Recht aus Arizona“ und gilt deshalb wohl mehr als andere Rechte und somit auch auf der ganzen Erdkugel. Dies ist wohl auch eine Art von Globalisierung!
[...] Jüngst liest man davon, daß bei dem Versuch für die Erstellung eines Umweltprotokolls zum Schutz vor Risiken von gentechnischen Organismen gerade die US-Delegation sich gegen eine Einigung stellte, um die Entwicklungsländer nicht als Freilandversuchsgebiete aufgeben zu müssen. Endlich versteht man den Begriff „Entwicklungsländer“. Das sind also solche Länder, in denen neue, nicht einschätzbare Techniken entwickelt werden.
Die USA liegen eigentlich voll im Trend. Die Globalisierung also nicht nur in der Wirtschaft, nein, auch in der Politik. Es ist denkbar einfach: Man muß nur stark sein, dann darf man alles. Das spricht zumindest für die Selektionstheorie von Darwin.
Letztendlich kann man nur hoffen, daß die USA irgendwann einmal einsieht, daß nicht Stärke, sondern Intelligenz siegt, wie sich schon bei David und Goliath herausstellte. Jürgen Groß, Asperg
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