: Unterm Strich
Denken Sie nur: Der schiefe Turm von Pisa hat sich ein wenig aufgerichtet. Das 800 Jahre alte Monument sei nach einer versuchsweisen Absenkung des Bodens an seiner Basis um etwa 1,5 Zentimeter „geradegerückt“. Nach diesem ermutigenden Ergebnis können die Arbeiten bis zum Sommer richtig anlaufen. Der 58 Meter hohe Campanile hat schon seit längerem eine Schräglage von fast fünf Metern. Ungeachtet aller Stützversuche wurde die Neigung immer bedrohlicher. Daher ist das Bauwerk seit 1990 für Besucher gesperrt. Die Experten hoffen, die Schräglage um etwa ein Zehntel verringern zu können. Die derzeitige Aktion hatte Ende 1998 begonnen. Zunächst wurden dem Denkmal mächtige Stahlkabel („Hosenträger“) zur Sicherung umgelegt und im Boden verankert. Jetzt wird an der Turmbasis das Erdreich vorsichtig ausgehoben, um eine Absenkung des Bodens zu erreichen. „Wir haben eine ganz gehörige Erfolgschance“, sagte der Präsident der für die Rettung verantwortlichen Kommission, Michele Jamiolkowski. Die Aktion dürfte über zwei Jahre dauern. „Das würde den Turm stabilisieren. Für die nächsten 300 Jahre wäre das Problem erst einmal wieder gelöst.“
Ganz andere Probleme hat man in Rußland mit dem neuesten Film mit Tom Hanks, „Cast Away“. Und das noch bevor die Dreharbeiten abgeschlossen worden sind! Nach einem Bericht der Zeitung Hollywood Reporter hat Alexej Mitrofanow, der Vorsitzende der Duma, den Film scharf kritisiert. In einer Szene würden Russen als faule Arbeiter dargestellt, die rauchen, trinken und meckern, statt ihre Arbeit zu erledigen. Mitrofanow habe angedroht, die Verbreitung des Films in seinem Land zu behindern, falls die endgültige Fassung keinen Respekt für die „nationalen Gefühle Rußlands“ zeige. Tom Hanks spielt den Leiter eines „Federal Express“-Büros in Moskau, der auf einer einsamen Insel strandet.
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