: Betr.: Spregung zweier Gasag-Werkstürme
Nicht nur die industriellen Arbeitsplätze werden in Berlin abgebaut, sondern auch die Zeugnisse der Industriekultur abgeräumt. Gestern ließ die Gasag zwei 35 Meter hohe Werkstürme, sogenannte Gemischüberhitzer, auf dem ehemaligen Gaswerk Mariendorf sprengen. Grund dafür ist die Stillegung des Werks aufgrund der Umstellung von Stadtgas auf Erdgas. Bis zum Jahr 2000 soll das 525.000 Quadratmeter große Gelände endgültig geräumt sein und einer neuen Nutzung offenstehen. Wie diese Nutzung aussieht, ist allerdings noch nicht bekannt. Bis zur Wiedervereinigung Berlins bestritt das 1901 errichtete Gaswerk zusammen mit dem in Charlottenburg die gesamte Gasversorgung Westberlins. Nach dem Krieg wurde das Werk für hochindustrielle Gaserzeugungsverfahren ausgebaut und war 1951 bis 1953 die größte Baustelle der Stadt. Seit der Umstellung auf Erdgas im Jahre 1996 werden die Anlagen bis auf einige denkmalgeschützte Teile Stück um Stück abgerissen. Dabei fielen bislang 17.000 Tonnen Schrott, zumeist aus Stahl, an. Fotos: Wolfgang Borrs
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