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Unterm Strich

Tagelang schwieg er, aber jetzt, Gott sei Dank, spricht er wieder, der Naumann, und fordert Diverses. Die Kulturförderung der Europäischen Gemeinschaft, zum Beispiel, muß besser organisiert werden. Zur Zeit werde Kultur aus verschiedenen Budgets einzelner Generaldirektionen gefördert, sagte Naumann am Donnerstag auf der internationalen Tagung „Kultur managen – Leistung, Finanzierung und Service“ in Weimar. Die Informationen müßten jedoch besser vernetzt und effektiver bekannt gemacht werden, dann könne man den Menschen die kulturelle Vielfalt Europas stärker nahebringen. Der Minister sprach von einer zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung der Kultur. „Sie wird zu einer zentralen ökonomischen Ressource, weil die kulturellen Wurzeln und die kulturelle Vielfalt nötig sind, um Kreativität zu fördern. Damit kann Kultur zu einem Transmissionsriemen des ökonomischen Wachstums werden.“

Nicht verschwiegen werden soll zudem, daß die Bundesregierung, wenn sie dann noch im Amt ist, noch in diesem Jahr ein neues Stiftungsrecht verabschieden will. Verbessert werden sollten unter anderem die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen, sagte – na? – Kulturstaatsminister Michael Naumann. Es ginge dabei nicht um die Privilegien privater und interessengeleiteter Initiativen. Vielmehr stünden die Gemeinnützigkeit und das Gemeingut von Kunst und Kultur im Mittelpunkt, sagte Naumann.

Nach Leni kommt nun Zarah nach Potsdam: Die größte private Sammlung über die schwedische Sängerin und Filmdiva Zarah Leander ist am Donnerstag in den Besitz des dortigen Filmmuseums übergegangen. Der 63jährige Leander-Fan Paul Seiler aus Berlin übergab seinen gesamten Fundus, den er in über vier Jahrzehnten gesammelt hat. Darunter sind mehr als 2.000 Fotos, 8.000 Zeitungsausschnitte, Plakate, Postkarten, Schallplatten, Tonbänder, ein Bühnenkleid und eine Perlenkette der Diva. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Die bisher in einer Altbauwohnung auf 25 Quadratmetern aufbewahrte Sammlung kann zunächst bis 28. März im Filmmuseum besichtigt werden.

Gestorben: der amerikanische Fotograf Harry Callahan, 86 Jahre alt, in seinem Haus in Atlanta. So berichtet die New York Times. Der Fotograf, der in seinen Bildern Präzision mit Experimentierfreude verband, war nach eigenen Worten besessen vom Licht, von Linien und Raum und ihrem Zusammenspiel. „Ich experimentiere mit verschiedenen Techniken, um Gegenstände anders zu sehen, als ich sie ursprünglich sah“, erläuterte er einmal. Das sei „fotografisches Sehen“ und erst wenn man fotografisch sehe, sehe man richtig. Callahan arbeitete 50 Jahre mit der Kamera. Er unterrichtete am Institute of Design in Chicago, der amerikanischen Bauhaus-Schule, und der Rhode Island School of Design in Providence.

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