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Man ist also lebenslänglich Ausländer? –betr.: „Muslime in die Bundeswehr“, taz vom 17. 3. 99

Also doch: Keine Chance, deutsch zu werden ohne deutsches Blut! Es steht in der taz, schwarz auf weiß: „...Ausländer mit deutschem Paß...“ und „...Türken mit deutschem Paß...“, zitiert aus einem Artikel, gegen dessen Themaik ich nichts einzuwenden habe. Man ist also lebenslänglich „Ausländer“ oder „Türke“, der Besitz des deutschen Passes, ein beiläufiges Attribut.

Sprachgebrauch zeugt von Bewußtsein und Haltung, vom Verständnis der Welt. Und so sagen die verwendeten Begriffe mehr über den Autor beziehungsweise die Redaktion als über diejenigen, von denen der Text handelt, die den deutschen Paß erworben haben. Es ärgert, ja, es beunruhigt mich, das in der taz so vorzufinden. Dies um so mehr, als dieser öffentliche Sprachgebrauch auch das Bewußtsein in der Gesellschaft dementsprechend prägt. Ich hoffe noch immer, daß sich unsere Gesellschaft zu einer Denkweise durchringen kann, die nicht – schärfer noch als das Gesetz – ausgrenzt.

Welche Zeitung soll ich lesen, wenn nicht die taz – dachte ich bis zu diesen Sätzen –, und hoffe dennoch weiter, insbesondere auf die MitarbeiterInnen der taz. Heidi Schultz-Amling, Hofheim

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