piwik no script img

Balkanisierung der Demokratie –“Wenn die Mehrheit für den Krieg ist, dann kann er doch kein Fehler sein?

[...] Mir scheint, nicht der Balkan wird demokratisiert, sondern der Westen, um Schorlemers Wort hier zu gebrauchen, balkanisiert. Man hat ja einen Feind, man hat ja einen Schuldigen, und man kann am Ende, wie immer das aussehen wird, der Welt sagen: „Ja, der hat aber angefangen!“ Wer aber fängt an aufzuhören? Reinhard Stöckel, Maust

Der für mich unglaublichste Vorgang im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Kosovo-Krise ist die Behauptung der Regierungen der Nato-Länder, daß ihre Luftangriffe aus humanitären Gründen erfolgten, das heißt also aus Gründen der Menschenliebe.

Es ist ganz offensichtlich, daß die Luftangriffe das Schicksal der Menschen, deren Leid sie angeblich mindern sollten, aufs äußerste verschlimmert haben. Aber selbst wenn das nicht der (vorhersehbare) Fall gewesen wäre, kann es nie ein Ausdruck von Menschenliebe sein, das Los von Menschen dadurch zu verbessern, daß man das Leben anderer, völlig Unbeteiligter zerstört. Horst Dahm, Satrup

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen