: Betr.: Emma Bonino
In der derzeit noch amtierenden EU-Kommission ist die 51jährige Emma Bonino verantworlich fürFischerei, Verbraucherpolitik und für humanitäre Angelegenheiten. Ihre teilweise recht ungewöhnlichen Aktionen und provokativen Äußerungen brachten der resoluten Italienerin den Ruf einer Sponti-Politikerin ein. Als die Mitte-links-Regierung in Italien letztes Jahr dem Parteisender Radio Radicale die Subventionen streichen wollte, harrte sie aus Protest tagelang vor dem Parlament aus. In Afghanistan verbrachte Bonino 1997 mehrere Stunden im Gefängnis, weil sie in Kabul öffentlich gegen die Frauendiskriminierung der islamfundamentalistischen Taliban demonstriert hatte. In Großbritannien war sie lange Zeit die meistgehaßte Frau. Als „Teufel von Brüssel“ wurde sie bezeichnet. Ihr wurden die für britische Landwirte restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung des Rinderwahnsinns BSE angelastet. Emma Bonino ist Mitglied der kleinen „Radikalen Partei“ in Italien, als deren Abgeordnete sie im Parlament saß. Der Wähleranteil der Partei liegt bei ein bis zwei Prozent. 1995, sie hatte inzwischen den Vorsitz der Partei übernommen, wurde sie als EU-Kommissarin nach Brüssel berufen. Um den Schutz von Flüchtlingen – auch in anderen Kriegsregionen – zu gewährleisten, fordert die Philologin schon seit Jahren den Aufbau einer eigenen UN-Polizei. Für die auf dem Foto unten abgebildeten Kosovo-Flüchtlinge, die erschöpft das albanische Kukes erreicht haben, wird die Weltpolizei auf jeden Fall zu spät kommen. Fotos: Reuters
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