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Kein magisches Wort

■ Der HSV würde gern in den UEFA-Cup. Zugeben darf es Trainer Pagelsdorf nicht

Beim HSV bleibt derzeit vieles unausgesprochen. „Wichtig“ sei die morgige Begegnung um 15 Uhr 30 im Volksparkstadion gegen den Meister aus Kaiserslautern, war auf der Pressekonferenz des Fußball-Bundesligisten zu hören. Den „Aufwärtstrend der letzten Wochen“ wolle man „fortsetzen“. Doch das magische Wort „UEFA-Cup“ mochte Trainer Frank Pagelsdorf nicht über die Lippen kommen.

Immerhin ließ sich der Übungsleiter zu einer sonst als Floskel geltenden Aussage hinreißen: „Warten wir mal den nächsten Spieltag ab“. Will heißen: Verliert Wolfsburg bei einem gleichzeitigen HSV-Sieg, sind–s ja nur noch drei Punkte Rückstand auf einen UEFA-Cup-Rang – bei fünf noch ausstehenden Begegnungen.

Trotz heftiger Dementi: Der HSV braucht die Qualifikation fürs internationale Geschäft. Mit 31.000 Zuschauern wird in der nächsten Saison kalkuliert – eine schwer erreichbare Zahl, wenn der Verein erneut im Tabellenmittelfeld herumgeistert. Selbst für das wichtige Spiel morgen sind erst 24.000 Tickets verkauft. Dennoch, bei immerhin noch sechs Punkten Rückstand auf den (geld-)segenbringenden sechsten Platz sind die HSV-Offiziellen gut beraten, wenn sie sich derzeit verbal zurückhalten. Gerade weil die Boulevardpresse nach dem Auswärtssieg vom vergangenen Wochenende die Rothosen wieder richtig lieb hat.

Die einen sprechen von „Fußball zum Zungenschnalzen“, die anderen vom „HSV im Höhenflug“. Indes – und das weiß vor allem Pagelsdorf – handelt es sich hierbei wohl nur um das mediale Vorspiel zum nächsten Verriß: Kaum ein anderer Trainer ist in den 46 Monaten seiner Amtszeit so oft als Versager dargestellt worden wie der zurückhaltende 41jährige.

So könnten großspurige Siegesversprechen schnell nach hinten losgehen. Denn gewinnt Kaiserslautern und geht das nächste Auswärtsspiel in Frankfurt verloren, ist der Schuldige schnell gefunden: Pagelsdorf müßte die nächste Etappe der medialen Berg- und Talfahrt mitmachen. Christoph Ruf

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