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Polizei verhindert Fußballspiel in Köpenick

Zum ersten Mal ist unter Berufung auf den Umweltschutz ein Fußball-Punktspiel mit Polizeigewalt in Berlin verhindert worden. Unter Androhung von Zwangsgeld und unter Einsatz von Polizeibeamten, die den Zutritt verwehrten, durfte die Begegnung SV Müggelpark Gosen gegen den BSV Hürtürk (Kreisliga B) am Samstag nicht ausgetragen werden. Eine entsprechende Verfügung galt dem Platz an der Gosener Landstraße im Bezirk Köpenick. Der seit Anfang der 50er Jahre genutzte Platz ist seit Jahren umstritten, weil er in einem Naturschutzgebiet liegt. Nachdem jahrelang erbittert darum gestritten worden war, ist er zum Jahresende 1998 gesperrt worden. Durch Vermittlung des Berliner Fußballverbandes und dessen Präsidenten Otto Höhne war es gelungen, die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen, bis eine Ausweichlösung gefunden ist. Darüber hat sich nun laut Gosens Vorsitzendem Lutz Fleischfresser vom Sonntag das Bezirksamt Köpenick hinweggesetzt. Die Behörde beruft sich auf eine Anweisung von Umweltsenator Peter Strieder (SPD). Auf dem zu schützenden Gebiet sollen sich seltene wildwachsende Pflanzenarten befinden. Auf dem Sportplatz selbst gibt es natürlich nach fast fünf Jahrzehnten Spielbetrieb keine sichtbaren Spuren mehr davon. dpa

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