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Rushdie kritisiert Handkes Haltung

Der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie hat den Einsatz seines österreichischen Kollegen für Jugoslawien kritisiert. In dem Konflikt sei „keine Seite unschuldig“, die serbischen Fehler seien aber von einer „ganz anderen Größenordnung“, sagte Rushdie am Samstag in München. dpa

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Nach Angaben des Magazins Der Spiegel hat der 36jährige Mann, der Außenminister Fischer auf dem grünen Sonderparteitag in Bielefeld mit einem Farbbeutel traf, seinen Berliner Arbeitsplatz verloren. Nach Angaben des Magazins war er in einem Jugendprojekt als ABM-Kraft beschäftigt. dpa

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Die verteidigungspolitische Sprecherin der grünen Fraktion im Bundestag, Angelika Beer, hat im Magazin Focus die Entsendung weiterer deutscher Truppen ohne UN-Mandat abgelehnt. Im Hessischen Rundfunk rief sie die Parlamente auf, „die Lage neu zu bewerten“. Parteisprecherin Gunda Röstel sprach sich im Spiegel ebenfalls gegen eine Invasion ohne Mandat der UN aus. Im Bundestag und den Parteien gebe es dafür keine Mehrheit. AP

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Im Kosovo gibt die serbische Polizei nach Augenzeugenberichte neue Papiere aus. Ein Bewohner Pritinas sagte in einem Telefonat am Samstag, Polizisten kontrollierten die Ausweise und ließen sich Bescheinigungen über Hausbesitz zeigen. Anschließend würden grüne Registrierungskarten verteilt. In Pritina dürfen nach dem Augenzeugen Albaner nur dann in leerstehende Häuser einziehen, wenn ihr eigenes nachweislich zerstört ist. Über den Sinn dieser Maßnahmen wird spekuliert. rtr

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In den vergangenen 24 Stunden hat die Nato über Jugoslawien nach gestrigen Angaben 697 Einsätze geflogen, von denen 309 Bombenangriffe waren. Angriffsziele seien die Kasernen der serbischen Sonderpolizei in Pec, Pritina und zwei anderen Orten gewesen. Außerdem habe man Munitionsdepots, Materiallager, Flughäfen, Autobahnbrücken und mehrere Fernseh- und Rundfunkeinrichtungen bombardiert. Im Kosovo seien Artillerie- und Mörserstellungen, acht Panzer und zahlreiche Fahrzeuge zerstört worden. Die jugoslawische Agentur Tanjug berichtete von drei zivilen Todesopfern. dpa

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Phillip Weller, Leiter des Donau-Karpaten-Programms des WWF (Worldwide Fund for Nature) bezeichnete gestern in Wien die Umweltschäden durch die Bomben als „ein riesiges Problem“. Griechische Wissenschaftler hätten alarmierende Details berichtet: Allein bei der Bombardierung einer kombinierten Raffinerie, Chemie- und Düngemittelfabrik in der Stadt Pancevo seien Mitte April 600 Tonnen Chlor in die Luft entwichen, 600 Tonnen Salzsäure, 1.400 Tonnen hochgiftigen Ethylenchlorid und unbekannte Mengen Quecksilber in den Boden gesickert. dpa

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