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■ Die Serben bewältigen den Kriegsalltag mit schwarzem Humor
In Zeiten des Krieges fallen nicht nur Bomben auf Belgrad, und das auch noch auf die falschen Ziele. Auch kursieren Witze, böse Sprüche und zynische Kommentierungen der den Alltag belastenden Ereignisse.
Neueste Beispiele für den schwarzen Humor aus Serbien: Ein Japaner und ein Deutscher versuchen, einen Serben zu trösten. „Nach den Bomben auf Hiroschima und Nagasaki sind wir außerordentlich gut wieder auf die Beine gekommen. Jetzt sind wir ein blühendes Land“, sagt der Japaner. „Der Marshall-Plan hat es uns ermöglicht, uns aus den Ruinen des Zweiten Weltkrieges zu erheben, er hat Deutschland zu einer großen Wirtschaftsmacht gemacht“, erklärt der Deutsche. „Das Problem ist nur“, antwortet der Serbe, „daß wir gewinnen werden.“
Auch die Bombardements der Nato, besonders der Brükken, sind Thema vieler spöttischer Sprüche. Sie handeln zum Beispiel von der Brücke von Zezelj, die bis vor kurzem die beiden Ufer der Donau verband. Eine Grundschullehrerin fragt ihre Schüler: „Wie heißt der Fluß, der über die Brücke von Zezelj führt?“
Oder: „Welches ist der kürzeste Weg von Belgrad nach Novi Sad?“ (Normalerweise nur eine kurze Strecke.) Antwort: „Man muß den Zug zum Hafen Bar in Montenegro nehmen, dann ein Boot nach Bari in Italien und schließlich zur Basis der Nato in Aviano fahren. Von dort gibt es alle dreißig Minuten einen Flug.“
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