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Warum sind die Grünen so blaß? Von Susanne Paas

BLASS? Nur das nicht!! Also unbedingt UNBLASS – ja, wäre das denn: ohne ROT zu werden, das BLAUE vom Himmel zu erfinden und die Folgen wie das SCHWARZE unterm Fingernagel zu behandeln, so dummdreist und schamlos, so schlicht rotweiß wie die PDS?

In dieser taz-Frage nach Blaß oder Bunt steckt doch die Standard–Falle für die Grünen: Rotzfrech, buntgesträhnt und provokativ-plakativ kommt prima in den Medien und bei Kneipengesprächen über das Früher–war–alles–besser–Thema, wirkt munter und erfrischend – wenn es aber ernst wird, guckt man dann väterlich wie auf einen antiautoritären Kinderladen: Leider nicht regierungsfähig! Konzepte statt Klamauk, wie sie von den Grünen für Stadt und Land vorliegen, sind aber lästig zu lesen; Debatten mit viel Für und Wider – komplex wie die Wirklichkeit – passen schlecht in die Schlagzeilen, und durchdachte Antworten sind anstrengender als rotweiße Parolen – und wirken viel blasser als der vordergründige Sonnenschein, der uns von den Koalitions–Wahlplakaten mit „Ich–hab–Euch–alle–lieb–Geste“ und mit „Bremen–geht–es–guuhuut!“–Meldungen wärmen soll.

So richtig BLASS können am Wahlabend die werden, die für die knalligen Kalauer ihre Stimme gegeben haben und damit den SCHWARZEN eine riesengroße Freude machen. Denn nur mit den GRÜNEN können die Roten wieder richtig ROT werden, ohne sich SCHWARZ zu ärgern!!

Susanne Paas ist Referentin beim Senator für Frauen, Gesundheit, Jugend, Soziales und Umweltschutz

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