: Kein Ende der Luftangriffe in Sicht –betr.: Krieg in Jugoslawien
[...] Diejenigen, welche die Luftangriffe nach den vorangegangenen Entwicklungen für das einzig mögliche Mittel betrachteten, eine weitere Eskalation auf dem Balkan zu verhindern, sollen uns jetzt erklären, welches der von ihnen deklarierten Ziele durch sie erreicht worden ist.
Weder die Stilisierung von Miloevic zum allmächtigen Übeltäter der Geschichte (im Sinne des Hitler- oder Stalin-Mythos) noch die Bilder von Flüchtlingen und die Berichte über Greueltaten können jetzt darüber hinwegtäuschen, daß hier leichtfertig auf eine militärische „Lösung“ gesetzt wurde, während eine friedliche Entwicklung in Griffnähe war; mit unabsehbaren Folgen für das zukünftige Zusammenleben aller Menschen in Euroap. Felix de Fries, Zürich, Schweiz
Sicher erinnern Sie sich des Phänomens, daß an den verbrecherischen Handlungen während des „Dritten Reiches“ Deutsche eigentlich gar nicht beteiligt waren, es waren die „Nazis“. Und heute: Alles macht die „Nato“!
Geschichte soll sich ja nicht wiederholen, also stelle ich Ihnen die Frage: Wäre es nicht für eine deutsche Zeitung an der Zeit, ihre Berichterstattung realitätsnäher zu gestalten? Etwa so: „Deutsche Kampfjets haben heute nacht – im Rahmen einer Natomission – wieder Ziele (wenn möglich genaue Angaben) in Belgrad bombadiert und erfolgreich zerstört. Alle deutschen Kampfjets kehrten unversehrt zu ihrem Stützpunkt zurück. Über Kollateralschäden beziehungsweise getötete Serben liegen noch keine genauen Angaben vor.“
Ich meine, daß es auch besonders im Interesse der Deutschen liegt, realitätsnahe Information zu erhalten, sonst hat wieder keiner etwas gewußt. Herbert Belzig, Immenstaad
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