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Den Konsens brechen

■ Hamburger TürkInnen gründen Initiative für das Leben des PKK-Chefs Öcalan

„Vielleicht können wir gedankliche Vermittler sein“, hofft der türkischstämmige Hamburger, „denn eine weitere Spaltung der Bevölkerung in der Türkei würde unabsehbare Folgen haben“. Seinen Namen will der Jurist nicht nennen, aus Angst vor beruflichen Nachteilen – er ist Mitbegründer der Hamburger „Türkischen Initiative zur Verteidigung des Lebens von Abdullah Öcalan“.

Ihre rund 15 Mitglieder wollen „den stillschweigenden Konsens“ – auch der türkischen Linken – in der Türkei brechen. Die Entführung Öcalans, betont der Jurist, beträfe nicht nur die gesamte kurdische, sondern auch die türkische Bevölkerung: „Die Befreiung der KurdInnen ist auch unsere Befreiung“, so die Initiative in einer Erklärung.

„Strategie“ der Gruppe, der unter anderem ÄrztInnen, RechtsanwältInnen und StudentInnen angehören, ist es, Personen des öffentlichen Lebens zu bewegen, ihren Einfluß zu nutzen. Zu einem morgigen Symposium über den Öcalan-Prozeß mit internationalen Gästen haben sie deshalb Einladungen an alle Bürgerschaftsabgeordneten, Gewerkschaften, HochschullehrerInnen und alle türkischen Vereine und Moscheen verschickt.

Die Hamburger TürkInnen reagierten „überrascht“ auf die Initiative, berichtet der Jurist: „Wir laufen natürlich Gefahr, in die PKK-Ecke gedrängt zu werden“. Zu der Organisation habe die Initiative aber keine explizite Meinung – „abgesehen von dem, was jeder einzelne denkt“. hedi

Symposium morgen, 19 Uhr, Hörsaal B im Uni-Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1.

Für Sonnabend ruft die Initiative „Frieden in Kurdistan, Freiheit für Öcalan“ zu einer Demonstration auf. Start 11 Uhr am ZOB.

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