: Und die Love Parade rollt wieder
■ Alles, was Räder hat, soll zur diesjährigen Love Parade auf den Schienen der Republik sein, um die Raver nach und in Berlin zu bewegen. Aber Spezialtickets haben ihre Limits
Die Zahlen zur Love Parade schießen alljährlich in die Höhe wie das Kraut in die Rüben – sie sind unberechenbar. Also ist wieder einmal von einer Million Technofans und Schaulustigen die Rede. Und die wollen erst mal rangeschafft und auch wieder weggekarrt werden. Aber die Deutsche Bahn AG und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind zusammen mit der S-Bahn für die größte Raver-Party der Welt am 10. Juli gerüstet.
Wie BVG und Bahn am Donnerstag in Berlin mitteilten, ist der Einsatz von rund 70 Sonderzügen geplant. Zudem solle für die Technofans in der Stadt selbst „alles auf der Schiene sein, was Räder hat“, versicherte der S-Bahn-Fachbereichsleiter Betrieb, Eberhard Lorenz. Mit dem „No Limit Ticket“ zum Love-Parade-Wochenende können Raver und Zaungäste in der City für zehn Mark 54 Stunden unbegrenzt mit Bus und Bahn unterwegs sein.
Auch der Bundesgrenzschutz ist nach Angaben seines Berliner Leiters Ulrich Kobschätzki für die Megaparty gut vorbereitet. Mit rund 2.000 Mitarbeitern soll für „Spaß mit Sicherheit“ gesorgt werden, sagte Kobschätzki. Extra zu dem bevorstehenden Musik-Event hat die Bahn ein Love-Parade-Ticket für 109 Mark nach Berlin und zurück im Angebot. Das Ticket gilt ausschließlich für die Sonderzüge und ist reservierungspflichtig. Fahrpläne zum Sonderzugverkehr und Reservierungen sind bereits an allen Deutsche-Bahn-Schaltern erhältlich. Durch den dichten Zugverkehr könnten jeweils rund 60.000 zusätzliche Raver am Freitag, den 9. Juli, und am Samstag, den 10. Juli, in die Hauptstadt transportiert werden.
Ziele der Sonderzüge werden die Berliner Bahnhöfe Flughafen Schönefeld, Charlottenburg, Lichtenberg, Spandau und Wannsee sein. Von dort sollen für die Raver mit der S-Bahn Verbindungsanschlüsse bestehen. Allerdings besteht nach Auskunft der BVG derzeit keine direkte Verbindung vom Flughafen Schönefeld zum Bahnhof Zoologischer Garten. Dort, vom nahe gelegenen Ernst-Reuter-Platz, wird die Love Parade starten. Aber eine Umleitung in die City bestehe. Zudem werden nach Angaben der BVG S- und U-Bahnen auch in der Nacht im Fünf-Minuten-Takt verkehren.
Die BVG rechnet damit, daß der U-Bahnhof Ernst-Reuter-Platz am Samstag derart überlaufen sein wird, daß er wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen zeitweise geschlossen werden muß. Geschlossen bleiben wird aus Sicherheitsgründen in jedem Fall der S-Bahnhof Tiergarten am Samstag von 8.00 Uhr bis etwa 21.00 Uhr. Den Veranstaltungsbesuchern werden zum Ausweichen von der BVG und S-Bahn die Bahnhöfe Zoologischer Garten, Deutsche Oper, Savignyplatz und Hansaplatz empfohlen. Für die ersten 100.000 „No Limit Tickets“ der Berliner Verkehrsbetriebe wird es zudem ein Kondom mit dem Namen „a b c no Limits“ geben.
Die Tickets, die von Freitag, den 9. Juli, 18 Uhr, bis Sonntag, den 11. Juli, 24.00 Uhr, gelten, sind ab 28. Juni bundesweit im Vorverkauf erhältlich. Das nicht übertragbare „No Limit Tikket“ ist in diesem Jahr ein rotes Armband. Einmal angezogen, läßt es sich nur unter Zerstörung des Verschlusses wieder lösen – und damit wird das Ticket ungültig.
Das Gepäck der Raver kann bei der Love Parade in der IBM-Tiefgarage am Ernst-Reuter-Platz, dem Ausgangsort des Liebeszugs, aufbewahrt werden. Aus Kapazitätsgründen kann die Gepäckausgabe am Bahnhof Zoo am Wochenende der Love Parade nicht genutzt werden. Und auch auf die Mitnahme von Fahrrädern in Zügen muß an diesem Wochenende verzichtet werden. dpa
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