: Lafayette bleibt vorerst ohne Netze
■ Gericht verlangt bautechnisches Gutachten über Glasfassade
Vorerst müssen an der Glasfassade des Nobelkaufhauses Lafayette in der Friedrichstraße keine Netze zum Schutz vor Glasbruch angebracht werden. Ein Eilantrag der Eigentümerin des Gebäudes beim Verwaltungsgericht gegen die vom zuständigen Bezirksamt Mitte geforderten Netze hatte am Donnerstag abend teilweise Erfolg.
Das Verwaltungsgerichts befreite die Eigentümerin des Gebäudes für drei Monate von der Pflicht, Schutznetze im 6. und 7. Obergeschoß anzubringen. Dies wurde mit der Auflage verbunden, ein bautechnisches Gutachten darüber einzuholen, welche Windstärke erforderlich ist, um Teile einer geborstenen Scheibe aus den beiden Obergeschossen so herauszubrechen, daß sie über die vorhandenen Sicherungen hinaus auf die Straße fallen können. Das Gutachten muß dem Gericht vorgelegt werden.
Zuvor hatten sich bereits die Gebäudeeigentümerin und das Bezirksamt Mitte hinsichtlich der Scheiben im 1. bis 5. Obergeschoß geeinigt. Da sich die Eigentümerin bereit erklärte, sämtliche Scheiben bis Ende Oktober auszuwechseln, verzichtete das Bezirksamt in diesem Bereich auf die Schutznetze.
Die Anbringung der Netze war im Juni nach mehrmaligem Glasbruch an der Fassade angeordnet worden. Darüber hinaus sollen sämtliche Glasscheiben der äußeren Fassade entfernt und einem Hitzetest unterzogen werden. Damit soll verhindert werden, daß weitere Glassplitter auf die Straße fallen und eventuell Passanten verletzten. Zuletzt war am 1. Juni eine Scheibe zu Bruch gegangen. Der erste Vorfall hatte sich bereits im August 1998 ereignet. Personen wurden nicht verletzt. ADN
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