piwik no script img

■ SchnittplatzDie Nachfolger

Oliver Herrgesell sitzt noch in seinem Büro. Nein, über die Hintertreppe hat er das Haus schon verlassen. Ist doch klar, daß Maier nicht da ist. Und Osterkorn? Na ja, geredet hat er noch ein bißchen holprig. Bissinger, Jörges, Jürgs. Worauf Sie achten müssen: Wer heute nicht da ist. Das sagt jedenfalls Peter Heinlein. Ich an Ihrer Stelle würde darauf achten, wer heute wieder da ist. Wie angeregt Stefan Aust und Wickmann miteinander plaudern. Hätten Sie nur auf meinen Rat gehört, lacht Aust. Das nächste Mal, sagt Wickmann. Aber dafür werde ich ja nicht bezahlt, kontert Aust. Funk ist auch da. Und wer ist der neben ihm? Giovanni erzählt, Leyendecker habe aus dem Spiegel gehört, er, Giovanni, stünde ganz hoch im Kurs. Ich wäre auch beleidigt, wenn ich nicht genannt worden wäre, lacht Aust. Aust ist ja wahnsinnig fröhlich heute. Also Döpfner hat bei Schulte-Hillen ein Stein im Brett. Jürgs hat neulich noch gesagt: Ich bin und bleibe Journalist. Süskind räumt jetzt erst mal auf. Kilz zieht es ja sowieso nach Hamburg. Nein. Das war mal. Köstlich, diese Geschichte von Riehl-Heyse. Paß mal auf, die machen jetzt ganz unkompliziert ein gutes Blatt, dann muß der Verlag erstmal erklären, warum man überhaupt einen Chefredakteur braucht. Ach, Jurtschitsch ist auch Österreicher? Nein, das ist Liedtke, der macht jetzt erstmal National Geographic. Frau Löffler ist auch nicht da. Doch, im letzten Jahr war sie noch da. De Weck wirkt in letzter Zeit ziemlich nervös. Im Herausgeberkreis soll sich was tun. Aber das Dossier ist besser geworden. Spreng war in Urlaub. Wer geht eigentlich nicht zur Financial Times? Seit Kuno frei ist, schreibt er auch wieder besser. Cordt Schnibben hat eben ein Abo für Spiegel spezial geworben. Die Katja Gloger hat das richtig gemacht. Aber nochmal Funk wäre doch ein Armutszeugnis. Wenn du die Stadt verlassen mußtest, kannst du nur als Sheriff wieder einreiten. Mahr halte ich für eine Schnapsidee. Wie sieht eigentlich Hünerkoch aus?

Originalgespräche der führenden Journalisten Deutschlands, protokolliert von „Woche“-Medienredakteur Bernd Gäbler bei der Verleihung der Kisch-Preise letzten Mittwoch

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen