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■ Jubilar des Tages: Der Doppelkammerbeutel

Die Idee des „einfachen“ Teebeutels reicht bis in den Ersten Weltkrieg zurück. Damals wurden deutsche Soldaten mit sogenannten „Teebomben“, einem mit Tee gefüllten Mullsäckchen, in den Krieg geschickt. 1929 kamen dann die ersten Aufgußbeutel der 1882 in Dresden gegründeten Firma Teekanne auf den Markt. 20 Jahre später bzw. heute vor 50 Jahren warb das Unternehmen mit dem Slogan „Das Tee-Ei des Columbus“ für eine absolute Weltneuheit: den Doppelkammerbeutel. Das Prinzip war einfach und wirkungsvoll: In zwei Kammern gelagert, bot der Tee dem umspülenden Wasser mehr „Angriffsfläche“. Das Aroma konnte sich gleichmäßig und stärker entfalten – der Doppelkammerbeutel wurde ein Exportschlager. Die Genese des Tees zum Teebeutel samt Hülle umfaßt übrigens acht Phasen: Mit „falten und Tee einfüllen“ geht es los, mit „Hülle heften, schließen und rändeln“ endet der Prozeß. Zwischendurch wird „gefaltet, gerändelt, geknickt, zusammengeklappt“ und „erneut gefaltet“. Toll. Jubilar: taz-Repro

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