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■ Die anderen"Frances Soir" (Paris) zum 14. Juli / "The Times" (London) zum Euro-Verfall

„France Soir“ (Paris) zum 14. Juli: Wie viele sind es eigentlich, die 210 Jahre nach der Revolution beim Wort „Bastille“ nicht nur an eine U-Bahnstation oder an den Treffpunkt für Demonstrationen denken, die bei dem Namen Danton nicht nur an die Bezeichnung für eine Straße denken, auf der striktes Parkverbot herrscht? Was bleibt, ist alljährliche Tradition: Bälle, Feuerwerk, Militärparade und alle möglichen Zeremonien. Und vielleicht, zumindest bei einigen, die Vorstellung, daß Frankreich damals eine Art von Glück erfunden hat: Die Freiheit für seine Bürger und ihre Gleichstellung, die Abschaffung von Privilegien und das Ende des Feudalismus.

„The Times“ (London) zum Euro-Verfall: Für Großbritannien ist der entscheidende Punkt, daß das Abgleiten des Euro-Kurses nicht der wirkliche Defekt des Projekts einer einheitlichen Währung ist. Im Moment würde ein schwacher Euro der britischen Industrie eher Appetit darauf machen, durch einen raschen Beitritt einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Sehr viel wichtiger für die britische Beitrittsdebatte ist der Schaden, den ein einheitlicher Zinssatz den tatsächlich existierenden Volkswirtschaften und Arbeitsplätzen zufügen würde. An dem unglücklichen Debüt des Euro ist das Tempo, mit dem das offenkundig wurde, am bemerkenswertesten.

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