: Gefährliche Einwanderer
■ Mahmut Erdem will Auskunft über Flöhe in der Ausländerabteilung
Die Welle potentiell illegal Zugewanderter stellt die Innenbehörde vor immer neue Herausforderungen. Nachdem bekannt geworden war, daß die Ausländerabteilung von einer Flohplage heimgesucht wurde, sah sich Mahmut Erdem zu einer Kleinen Anfrage an den Senat veranlaßt. Besorgt will der GAL–Abgeordnete wissen, welche Erkenntnisse über die Flohplage bei den Behörden vorlägen.
Die Differenziertheit seiner Fragen zeigt, wie ernst Erdem die Ängste konservativer Kreise vor hemmungsloser Einwanderung nimmt: „Wurde die Anzahl der in der Behörde angetroffenen Flöhe statistisch erfaßt?“, verlangt der GAL-Abgeordnete zum Beispiel zu erfahren und: „Gibt es eine statistische Auswertung hinsichtlich der Herkunftsgebiete?“. Schließlich macht es einen Unterschied ob die Tierchen in ihrer Heimat mit der chemischen Keule bedroht werden oder nicht. Möglicherweise sind sie ja auch über insektizidfreie Drittstaaten nach Hamburg gehüpft.
Erdem will Nägel mit Köpfen machen: „Welche flohaufenthaltsbeendigenden Maßnahmen wurden ergriffen?“, fragt er kritisch. Wieviele Mitarbeiter und MigrantInnen wurden gebissen? Ob Flohbisse als Abschiebungshindernisse geltend gemacht und dabei womöglich Gefälligkeitsatteste vorgelegt worden seien? „Kam es als Folge der Flohplage zu Beeinträchtigungen der Arbeitsabläufe in der Abteilung ,aufenthaltsbeendende Maßnahmen' in der Weise, daß auf die Durchführung einzelner Abschiebungen verzichtet werden mußte?“, bohrt er.
Und schließlich gibt er dezent zu verstehen, daß er von der SPDgeführten Behörde vorausschauendes Handeln erwartet: „Gibt es ein behördeninternes Strategiepapier zur Flohplagenprävention?“ erkundigt sich Erdem höflich. Auf die Antworten gespannt ist knö
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