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Die Bundeswehr gehört aufgelöst

betr.: „Die Rüstungsspirale des Feminismus“ von Heide Oestreich, taz vom 14./15. 8. 99

In keinster Weise hat die Klage von Tanja Kreil vor dem Europäischen Gerichtshof, Frauen in die Bundeswehr und dort sogar an die Waffen zu lassen, etwas mit Emanzipation der Geschlechter zu tun. [...] In dieser Männergesellschaft sind wir Frauen, und darüber können auch die sogenannten Karrierefrauen nicht hinwegtäuschen, doch immer noch diskriminiert und unterjocht. Haus- und Erziehungsarbeit sind noch nicht gleichmäßig auf beide Geschlechter verteilt. [...]

Es gibt inoffiziell sechs bis sieben Millionen Erwerbslose. Frauen sind am meisten davon betroffen. Sie bekommen die miesen und schlecht bezahlten Jobs. Eine Steuerreform, welche die Umverteilung von unten nach oben umkehrt und die damit gewonnenen Gelder für soziale, ökologische und kulturelle Projekte freimacht, sowie die gesetzliche Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich wären allemal friedensdienlicher als fortgesetzter Sozialraubbau und neoliberale Großmachtpolitik. Da ist die Bundeswehr nur ein scheinbarer Ausweg aus der Perspektivlosigkeit und bedeutet zugleich Anpassung an die bestehenden Verhältnisse. Weil der Reichtum ungerecht verteilt ist, brauchen die Herrschenden dessen militärische Absicherung. [...]

Da wundert es nicht, dass über Bundeswehreinsätze auch im Inneren wieder laut nachgedacht wird. Sollen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass Frauen eines Tages auch auf DemonstrantInnen oder streikende ArbeiterInnen schießen könnten? Die Bundeswehr gehört aufgelöst. Wer den Frieden will, bereite den Frieden durch Lösung der Konflikte ohne Gewaltanwendung vor. [...]

Bettina Frenzel, Bremen

[...] Warum sollten Frauen einem potentiellen Vergewaltiger nicht mit ihren Springerstiefeln in die „Eier“ treten? Und warum sollten sie solche „Kampftechniken“ nicht bei der Bundeswehr lernen? Frau Oestreich hat vollkommen Recht, niemand kann in einer demokratischen Gesellschaft Frauen aus Teilbereichen ausschließen, auch nicht aus der Bundeswehr! [...] Peter Piplies, Siegbach

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