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Mit Yeboah und Sakko auf Schalke

■ Der HSV muss heute in Gelsenkirchen kicken und hofft weiter auf okkulte Kräfte

Die gute Nachricht vorweg: Trotz der Pleite am Dienstag gegen Montpellier wird HSV-Coach Frank Pagelsdorf auch heute abend beim Auswärtsspiel auf Schalke sein schickes gelbes Glücks-Sakko tragen. „Wir haben ja nicht verloren.“, glaubt Pagelsdorf, nachdem sein Team erst im Elfmeterschießen gegen die Franzosen aus dem Europa-Cup marmelte.

Wenn seine Mannschaft den heutigen Auswärtskick allerdings unbeschadet überstehen will, muß Pagelsdorfs glücksbringendes Textil seine Wirkung voll entfalten, denn psychisch und physisch ist es um die Rothosen nicht besonders gut bestellt. Mit Jacek Dembinski, Andreas Fischer, Harald Spörl und Dimitrios Grammozis fallen gleich vier Akteure verletzungsbedingt aus. Noch fraglich ist das Mitwirken von Neuzugang Niko Kovac. Der Kroate bekam am Dienstag gegen Montpellier einen Tritt auf den Oberschenkel ab und leidet immer noch unter starken Schmerzen: „Im Moment sieht es nicht gut aus, aber ich denke, dass ich morgen wieder spielen kann“, hofft Kovac auf seinen Einsatz.

Doch es gibt auch positive Meldungen für die Anhängerschar des HSV. Die ebenfalls angeschlagenen Thomas Gravesen (Fußprellung) und Anthony Yeboah (Muskelprobleme) sind für das Schalke-Spiel wieder einsatzbereit. Ob Gravesen aber wirklich mitspielen darf, ist momentan noch ungewiss. Der dänische Nationalspieler vertändelte gegen Montpellier mehrfach leichtfertig das Leder und zog so den Unwillen seines Trainers auf sich. Besonders Gravesens Weigerung, im Elfmeterschießen anzutreten, nimmt Pagelsdorf ihm krumm: „Ich bin enttäuscht von ihm“, knurrte er noch gestern unwirsch. So ist es gut möglich, dass Nico Jan Hoogma wieder eine Chance als Libero bekommt. Der 30jährige Niederländer ist allerdings seit seiner Verbannung auf die Ersatzbank am vergangenen Sonnabend gegen Stuttgart auch nicht besonders gut auf Frank Pagelsdorf zu sprechen.

Seinen Stammplatz sicher hat hingegen Rodolfo Esteban Cardoso. Der Argentinier, den Pagelsdorf am Dienstag noch nach einer komplett verkorksten ersten Halbzeit aus dem Spiel nahm, bekommt erneut das Vertrauen des HSV-Coaches ausgesprochen: „Rodolfo wird gegen Schalke in der Anfangsformation stehen.“

Für den Hamburger SV ist der Kick gegen den FC Schalke 04 eine einmalige Chance. Immerhin könnten sich die Rothosen durch einen Sieg morgen abend im Parkstadion zumindest für zwanzig Stunden an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga mogeln.

Matthias Anbuhl

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